DAX 30: Juncker pocht auf Euro- Ausweitung
Zu Mitte der Handelswoche befinden sich Anleger auf Taktgebersuche. Der DAX konnte bereits bis zu zwei Prozent und somit 250 Punkte in dieser Handelswoche zulegen.
Die deutsche Inflationsentwicklung kann ihren aufstrebenden Trend bestätigen. Zum dritten Mal in Folge vermag diese zuzulegen (+ 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr/ August). Die Industrieproduktion der Eurozone kann zwar ebenfalls ansteigen, verfehlt aber die Erwartungen mit 3,2 Prozent um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresmonat.
EU- Kommissionschef Juncker stößt hingegen einen neuen Ton in der Ausweitung der europäischen Gemeinschaftswährung an. In einer Rede im EU- Parlament in Straßburg betonte er die „Einheitlich- und Ganzheitlichkeit“ des Euros. Nicht nur alle „Nicht- Euro- Staaten“ sollen dem Euro beitreten, sondern auch weitere osteuropäische Länder der Eurozone. Einen Beitritt des Sorgenkindes „Türkei“ hält Juncker bis dato weiterhin nicht debattierfähig. „Rechtstaatlichkeit, Justiz und Grundwerte“ haben für den EU- Kommissionschef „Verhandlungspriorität“. Somit sieht er einen zeitnahen Beitritt der Türkei für nicht umsetzbar.
Den Kurs des Euros taxiert der Broker IG aktuell auf 1,197 US- Dollar und somit unterhalb der psychologischen Marke von 1,120 US- Dollar. Nach den Paritätsszenarien zu Beginn des Jahres hat sich der Kurs bis heute europafreundlich entwickeln können. Der Wahlsieg Emmanuel Macrons trug ebenfalls dazu bei. Ein Erfolg Angela Merkels im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl am übernächsten Sonntag dürfte das Vertrauen in die Eurozone begünstigen.