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FOREX Prognose

USD/JPY Prognose: BoJ hebt Zins auf 0,75 % – warum der Yen schwach bleibt

Trotz Zinsschritt der Bank of Japan bleibt der Yen unter Druck: Forex: USD/JPY handelt in einer entscheidenden Range – ein Break über 157,544 könnte den Weg Richtung 160,966 öffnen.

BoJ hebt Zins auf 0,75 % – warum der Yen trotzdem fällt Quelle: Bloomberg

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Wichtigste Punkte im Überblick

  • BoJ dreht weiter am Zinsrad – Yen reagiert nicht wie „Lehrbuch“: Leitzins 0,75 % (höchster Stand seit Mitte der 90er) – trotzdem schwächerer Yen und USD/JPY im Plus.

  • Carry-Trade bleibt das Kernthema: Wenn selbst eine Zinserhöhung den Yen nicht stabilisiert, bleibt die Zinsdifferenz (USA vs. Japan) der Treiber – Kapital bleibt „angezogen“.

  • Chart-Trigger sind klar definiert: Seit Mitte November Range 154,123–157,544. Ausbruch über 157,544 würde den Aufwärtstrend reaktivieren (Ziel 160,966). Unter 155 (Monats-Pivot) droht Range-„Replay“ zur Unterkante.

USD/JPY im Fokus: BoJ-Zinsschritt trifft auf schwachen Yen

Japan hat – wie erwartet – den Leitzins auf 0,75 % angehoben und damit den höchsten Stand seit Mitte der 90er erreicht. Gleichzeitig ziehen die Renditen am langen Ende an (10J JGB wieder deutlich höher). Das Signal ist eindeutig: Die Bank of Japan beendet die ultra-lockere Phase nicht nur, sie hält weitere Schritte ausdrücklich offen – sofern sich die Lage „normal“ entwickelt.

Der Markt hat daraus jedoch zunächst keinen Yen-Strength-Trade gemacht. Im Gegenteil: USD/JPY stieg nach dem Entscheid weiter. Für Anleger ist das ein wichtiger Reality-Check: Solange der FX-Markt der BoJ-Wende nicht „abnickt“, bleibt die Währung anfällig – und der Carry-Trade bleibt der dominante Mechanismus.

Bank of Japan - Leitzinssatz seit 1995

Bank of Japan - Leitzinssatz seit 1995 Quelle: LSEG Datastream/Bouhmidi
Bank of Japan - Leitzinssatz seit 1995 Quelle: LSEG Datastream/Bouhmidi

Warum der Yen trotz Zinserhöhung schwach bleibt

Eine Zinserhöhung stützt eine Währung meist dann, wenn sie die Zinsdifferenz spürbar verkleinert oder die Erwartung einer schnellen Straffungsserie auslöst. Genau hier liegt der Knackpunkt: Der japanische Zins ist trotz 0,75 % im internationalen Vergleich weiterhin niedrig – und der Markt handelt eher die Frage, wie viel und wie schnell die BoJ wirklich nachlegen kann.

Das macht Japan aus globaler Perspektive weiter attraktiv als Funding-Währung: günstig finanzieren, höher verzinst im Ausland anlegen. Dieser „Mechanismus“ ist umso relevanter, je stabiler die Risikostimmung bleibt.

Inflation USA vs. Japan: Argumente für weitere Straffung – aber…

Auch das Inflationsbild liefert Munition: In den aktuellen Daten liegt Japan mit rund 2,9 % YoY leicht über den USA (ca. 2,7 % YoY). Sollte Japan tatsächlich über längere Zeit höhere Inflation ausweisen, steigt der Druck auf die BoJ, den Normalisierungspfad fortzusetzen Entscheidend bleibt jedoch der FX-Filter: Wenn der Yen trotz Zinsschritt nicht dreht, wird der Markt weitere Schritte erst dann „preisen“, wenn Kommunikation, Daten und Preisreaktion konsistent zusammenlaufen.

Inflation USA vs. Japan 

Inflation USA vs. Japan Quelle: LSEG Datastream/Bouhmidi
Inflation USA vs. Japan Quelle: LSEG Datastream/Bouhmidi

Technische Lage im USD/JPY: Range-Logik mit klaren Triggern

Charttechnisch tendiert der USD/JPY seit Mitte November in einer gut handelbaren Schiebezone zwischen 154,123 und 157,544. Diese Range ist interessant, weil sie Liquidität bündelt – und genau deshalb oft „gespielt“ wird, bevor ein echter Trend-Ausbruch gelingt.

Wenn 157,544 auf Wochenschlussbasis sauber gebrochen wird, spricht vieles für eine Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends. Aus der Range-Projektion ergibt sich dann als nächstes Ziel der Bereich um 160,966. Unterstützend wirken dabei der Impuls außerhalb des Keltner-Bands sowie ein RSI klar oberhalb der 48,5er-Schwelle – beides spricht für eine bullische Grundtendenz.

Kurzfristig bleibt ein Rücksetzer möglich: Ein Dip unter den Monats-Pivot bei 155 kann die Unterkante der Range erneut in den Fokus bringen. Solange der Markt innerhalb der Box bleibt, sind schnelle Richtungswechsel typisch – Trend-Setups funktionieren dann meist schlechter als saubere Range-Trades.

USD/JPY - Wochenchart 

USDJPY - Wochenchart Quelle: IG Handelsplattform
USDJPY - Wochenchart Quelle: IG Handelsplattform

Saisonalität: Q1 in Zwischenwahljahren als Gegenwind für USD/JPY?

Saisonal betrachtet zeigt USD/JPY in Zwischenwahljahren (Midterms) historisch eine Abwertungstendenz in Q1: Zwischen 1. Januar und 2. März lag die Durchschnittsbewegung in den vergangenen Zyklen bei etwa -2,70 %, bei einer Trefferquote von ~84 % (Yen tendenziell stärker). Der Punkt ist wichtig – aber: Saisonalität ist kein Signal, sondern ein Kontext. Solange der Chart die saisonale Yen-Stärke nicht bestätigt, bleibt sie eher ein „Warnschild“ als ein Trigger.

USD/JPY - Saisonalchart für Zwischenwahljahr

USDJPY - Saisonales Muster n Zwischenwahljahr Quelle: Seasonax
USDJPY - Saisonales Muster n Zwischenwahljahr Quelle: Seasonax

Trading-Setup: Long- & Short-Szenario

  • Long-Szenario (Breakout):
    Wenn USD/JPY über 157,544 per Tagesclose ausbricht und oberhalb hält, ist ein Long-Setup aktiv. Stopp unter dem Ausbruchsniveau bei 157,20 (Fehlbruchschutz). Ziel zuerst 160,00, darüber 160,966.
  • Short-Szenario (Range-Reject):
    Wenn der Kurs an 157,30–157,544 klar abgewiesen wird (Reject), ist ein Short-Setup aktiv. Stopp über der Range bei 157,90. Ziel zunächst der Monats-Pivot um 155, danach 154,12 (Range-Unterkante).

Fazit: BoJ-Wende ja – aber der Yen braucht Bestätigung

Die BoJ liefert mit 0,75 % ein starkes Signal Richtung Normalisierung. Dass der Yen trotzdem schwach bleibt, zeigt: Der Markt handelt weiterhin die Zinsdifferenz/Cary-Trade-Logik – und wartet auf echte Anschluss-Signale. Für USD/JPY ist es deshalb simpel: 157,544 ist der bullische Trigger Richtung 160,966. Unter 155 steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Range erst einmal weiter ausgespielt wird.

USD/JPY - Entwicklung der vergangenen fünf Jahre 

USDJPY - 5 Jahre Quelle: IG Handelsplattform
USDJPY - 5 Jahre Quelle: IG Handelsplattform

Hinweis: Frühere Wertentwicklungen oder Simulationen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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