Inflation
US-Erzeugerpreise im August überraschend schwach. Anleger hoffen auf 0,5 %-Zinssenkung der Fed. S&P 500 reagiert positiv – aktuelle Marktanalyse.
Die US-Erzeugerpreise (PPI), die oft als Frühindikator für Inflation gelten („Pipeline-Inflation“), sind im August überraschend zurückgegangen.
Monatsbasis: -0,1 % (Prognose +0,3 %, Vormonat +0,3 %, auf +0,7 % revidiert)
Jahresbasis: +2,6 % (Prognose +3,3 %, Vormonat +3,3 %)
Auch die Kernrate (ohne Nahrung und Energie) fiel schwächer aus:
Monatsbasis: -0,1 % (Prognose +0,3 %, Vormonat +0,9 %)
Jahresbasis: +2,8 % (Prognose +3,5 %, Vormonat +3,7 %)
Diese Daten deuten darauf hin, dass sich der Preisdruck in der US-Wirtschaft abschwächt. Gleichzeitig werfen wiederholte Revisionen der Zahlen Fragen zur Datenqualität auf.
Die schwachen Erzeugerpreise haben die Spekulationen verstärkt, dass die US-Notenbank Fed bereits kommende Woche eine Zinssenkung um 0,5 % vornehmen könnte. Zuvor waren die Märkte eher von 0,25 % ausgegangen.
Allerdings zeigt die jüngere Vergangenheit ein Muster: schwache Zahlen, die später deutlich nach oben revidiert werden – ähnlich wie bei den jüngsten Arbeitsmarktdaten. Das sorgt bei vielen Marktteilnehmern für Skepsis.
Sollten die morgigen US-Verbraucherpreise (CPI) höher ausfallen als die heutigen Erzeugerpreise, droht vielen Unternehmen ein Margendruck. Grund: Wenn Firmen steigende Kosten nicht mehr an die Konsumenten weitergeben können, schmilzt ihre Profitabilität. Das würde die Gewinnmargen im US-Unternehmenssektor belasten – ein Risiko für den Aktienmarkt.
Im 15-Minuten-Chart des S&P 500 (US 500 Kassa) zeigt sich zur Eröffnung eine deutliche Reaktion: Der marktbreite Index drehte nach Veröffentlichung der schwachen Erzeugerpreise ins Plus und notiert aktuell rund +0,6 % höher bei 6.553 Punkten.
Das kurzfristige Chartbild signalisiert frisches Aufwärtsmomentum, nachdem zuvor eine Konsolidierung dominiert hatte. Ein nachhaltiger Ausbruch über die Zone bei 6.560 Punkten könnte die Bullen weiter beflügeln.