Rohstoff Update
Die Aussichten für den Ölpreis für das kommende Jahr sind trübe. Infolge eines auch für 2026 erwarteten Überangebots müsste mit weiter fallenden Notierungen beim schwarzen Gold gerechnet werden.
Der Ölpreis hat im Wesentlichen zwei Probleme. Diese sind das Überangebot an Rohöl und eine zu schwache Nachfrage nach dem schwarzen Gold. Auch im kommenden Jahr ist nicht mit einer Besserung zu rechnen. Die US-Energiebehörde EIA erwartet für 2026 ein globales Überangebot, bei einer nur moderaten Nachfragesteigerung. Da das geschätzte Angebotsplus auch weiterhin über der prognostizierten Nachfragesteigerung liegen dürfte, wird allgemein mit weiter rückläufigen Ölpreisnotierungen gerechnet. Zwar versucht die OPEC, die Förderquote im kommenden Jahr beizubehalten, eine Kürzung ist bislang nicht vorgesehen.
Die USA versucht federführend, den seit 2022 andauernden Krieg in der Ukraine zu beenden. Ein Friede, wenngleich im Augenblick noch Welten entfernt, hätte auch Auswirkungen an den globalen Ölmärkten. Die Sanktionen gegen Russland würden dann wegfallen und Moskau wäre dann wieder Mitglied im weltweiten Ölmarkt. Kurzfristig könnten die Notierungen des schwarzen Goldes mitunter gehörig unter Druck geraten. Allerdings könnte dieser Effekt eine Weile auf sich warten lassen, da Russland die Exportkapazität wieder hochfahren müsste. Auch das Europa dann sofort wieder russisches Öl kaufen wird, kann angesichts der Diskussion über eine Energieunabhängigkeit der Europäischen Union bezweifelt werden.
Tristesse herrscht auch bei der charttechnischen Betrachtung des Ölpreises der Sorte WTI. Seit dem ersten Quartal 2022 ist im Quartalschart (eine Kerze steht für ein Quartal) ein bis zum heutigen Tag gültiger Abwärtstrendkanal zu sehen. An der oberen Trendkanallinie bei aktuell 70,80 USD hat sich der Ölpreis mehrmals die Zähne ausgebissen. Vielmehr sieht es zurzeit nach einem Test des Tiefs bei 54,73 USD vom zweiten Quartal dieses Jahres aus.
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUTS
Steht man auf der Verkäuferseite (Short) und meint, dass der Ölpreis in Zukunft fällt, könnten Knock-Outs von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 70,80 USD interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Long) hingegen könnten in umgekehrter Weise Kock-Out-Level unterhalb von 54,73 USD im Blick behalten.