Market Update
Eine hartnäckige Inflation und ein schwächelnder Arbeitsmarkt machen der Fed das Leben nicht einfach. Heute steht der verspätete US-Arbeitsmarktbericht zur Veröffentlichung an. Die Anleger hoffen auf Hinweise zur künftigen Zinspolitik der Fed.
Infolge des historisch längsten Shutdown in der US-amerikanischen Geschichte wird heute der offizielle Arbeitsmarktbericht für November veröffentlicht. Allein die genannte Verzögerung macht der Federal Reserve die Arbeit nicht einfach, die makroökonomische Gemengelage richtig einzuschätzen. Und nun schwächeln die Jobdaten, bei einer gleichzeitig zähen Inflation. Es dürfte im Augenblick nicht allzu verwundern, dass sich die Währungshüter in den USA nicht über den künftigen zinspolitischen Weg einig sind, wie bereits der letzte Zinsentscheid im Dezember gezeigt hat.
Neben der US-Inflation am Donnerstag und dem EZB-Zinsentscheid am gleichen Tag dürfte der heutige Arbeitsmarktbericht ein Highlight kurz vor dem Weihnachtsfest sein. Allgemein wird im Durchschnitt mit einem Beschäftigungszuwachs von 50 Tsd. Stellen gerechnet, nach einem Anstieg im September um 119 Tsd. Aber was passiert, wenn die Jobdaten robuster ausfallen als erwartet. In diesem für die Märkte ungünstigen Szenario könnte die Federal Reserve vorerst auf weitere Zinssenkungen verzichten. Vor allem dann, wenn die Inflation auf einem unverändert hohen Niveau verharrt.
Für die Anleger wäre das beste Szenario ein schwächer als prognostizierter Arbeitsmarktbericht. In diesem Fall könnte die US-Notenbank schneller an der Zinsschraube drehen, um eine Rezession zu vermeiden. Im Augenblick rechnen die Marktteilnehmer mit einer Zinspause zum Jahresauftakt. Laut der CME Group liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkten bei lediglich 26,6%.
Die Anleger sind im Vorfeld des US-Arbeitsmarktes vorsichtig geworden. Dies liegt aber auch den wieder aufkommenden Sorgen über ein Platzen der KI-Blase. Heute Nachmittag um 14:30 Uhr deutscher Zeit wissen die Marktteilnehmer mitunter mehr.