Market Update
Für die Mehrheit der Anleger ist eine Zinssenkung der Fed am Mittwoch so gut wie sicher. Ist dies der Startschuss für eine Jahresendrally oder doch eher für Gewinnmitnahmen?
Am Mittwoch ist es so weit. Die US-Notenbank trifft sich zum letzten Mal in diesem Jahr. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung von 25 Basispunkten ist überwältigend groß. Laut der CME Group liegt diese im Augenblick bei weit über 87%.
Und nicht wenige Anleger hoffen auf einen Startschuss für eine Jahresendrally. Doch bereits seit Wochen rechnen die Marktteilnehmer mit einem weiteren Zinsschritt. Somit könnte psychologisch betrachtet genau das Gegenteil eintreten, nämlich Gewinnmitnahmen. Und die Sorgen sind durchaus berechtigt. Seit dem Tief vom 21. November bei 22.943 Punkten hat sich der DAX um mehr als 1.100 Zählern bzw. rund 5% erholt. Im Fall eines Zinsschrittes könnten die Börsianer Kursgewinne realisieren. Daher liegt die Messlatte für Mittwoch recht hoch. Neben dem Zinsentscheid dürfte aber auch die anschließende Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell von großem Interesse sein. Vor allem warten die Anleger auf Hinweise zur Zinspolitik für das kommende Jahr. Bislang gehen die Börsianer von zwei bis drei Zinsschritten aus.
Allerdings endet im Mai des kommenden Jahres die Amtszeit von Fed-Chef Powell. Mit einer großen Wahrscheinlichkeit dürfte US-Präsident Trump einen linientreuen Kandidaten auf den Chefposten der Federal Reserve setzen. Und eine Entscheidung ist offenbar schon gefallen. Kevin Hassett wird den unbequemen Jerome Powell ersetzen. Und für eins ist Hassett bekannt, für seine Loyalität für Donald Trump. Somit könnte der neue oberste Währungshüter künftig ganz im Sinne des Weißen Hauses die zinspolitischen Fäden ziehen.
Ende der vergangenen Woche konnte der DAX die Mitte der Handelsspanne bei 23.832 Punkten und die exponentielle 50-Tage-Durchschnittslinie bei 23.844 Zählern endlich zurückgewinnen. Damit hat sich die Lage entspannt. Im Augenblick wird der kurzfristige Abwärtstrend bei 24.200 Punkten angesteuert. Doch erheblich schwieriger könnte es anschließend werden. Die Oberseite der Trading Zone bei 24.645 Zählern müsste dann bezwungen werden. Erst kürzlich war der Ausbruchsversuch gescheitert. Kommt es am Mittwoch zu Gewinnmitnahmen, wäre der ehemalige Widerstandsbereich bei 23.844/23.832 Punkten die neue Unterstützungszone.
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUTS
Steht man auf der Verkäuferseite (Short) und meint, dass der DAX in Zukunft fällt, könnten Knock-Outs von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 26.269 Punkten interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Long) hingegen könnten in umgekehrter Weise Kock-Out-Level unterhalb von 23.021 Punkten im Blick behalten.