Market Update
Begeisterung nach der gestrigen Zinssenkung in den USA will nicht aufkommen. Das könnte daran liegen, dass die Fed im Januar erst einmal eine Pause einlegen könnte. Aber auch die Uneinigkeit im Vorstand der Notenbank über die Zinspolitik im kommenden Jahr verunsichert die Anleger ein wenig.
Die gestrige Leitzinssenkung um 25 Basispunkte konnte die Anleger nicht so recht vom Hocker reißen. Bereits seit Wochen hatten die Marktteilnehmer damit gerechnet und den Zinsschritt eingepreist. Weitaus interessanter war die Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell. Begründung für die Zinssenkung war der schwächelnde Arbeitsmarkt. Die hohe Inflation geriet ein wenig ins Hintertreffen. Powell ist ein vorsichtiger Währungshüter und dämpfte ein wenig die Erwartungen weiterer Zinssenkungen. Auf der ersten Sitzung der Fed Ende Januar des kommenden Jahres könnte daher die US-Notenbank eine Pause einlegen. Laut der CME Group liegt die Wahrscheinlichkeit dafür im Augenblick bei mehr als 80%.
Interessanter sind daher die Aussichten für 2026. Im so genannten Dot Plot ist die derzeitige Uneinigkeit im Vorstand der Federal Reserve zu sehen. Die Bandbreite der Zinsschritte im kommenden Jahr ist recht groß. Einige Mitglieder der Fed erwarten zwei, andere sogar drei Zinssenkungen. Im Durchschnitt rechnet die US-Notenbank jedoch nur mit einem Zinsschritt bis Ende 2026 auf 3,25-3,5%.
Obwohl die unverändert hohe Inflation gestern nur eine untergeordnete Rolle spielte, dürfte diese dennoch für die Zinspolitik im kommenden Jahr mitentscheidend sein. Vor allem die Importzölle könnten die Verbraucherpreise anheizen, bei einem gleichzeitig soliden Wachstum der Wirtschaft. Auch 2026 dürfte sich die Fed in einer Zwickmühle befinden.
Diese Vorsicht könnte über Bord geworfen werden, wenn Jerome Powell die Fed im Mai verlässt. Sollte der Trump-Befürworter Kevin Hassett künftig an der Spitze der US-Notenbank stehen, könnte dieser trotz hoher Inflation schneller an der Zinsschraube drehen.
Auch die Anleger hierzulande trauen dem Braten zurzeit nicht so recht. Die für 2026 erwartete einzige Zinssenkung könnte den Marktteilnehmern zu wenig sein. Aus diesem Grund stellt der DAX seine Gegenoffensive heute erst einmal ein. Im Stundenchart wurde der Versuch, das Hoch bei 24.109 Punkten zu überwinden, abgebrochen. Aber auch die drei exponentiellen 21-, 34- und 55-Stunden-Durchschnitte standen diesem Unterfangen im Weg. Zurzeit geht es in Richtung der mehrmals erfolgreich getesteten Unterstützungszone bei 24.016/24.000 Zählern. Diese wird durch das 38,2%-Fibonacci-Retracement bei 24.004 Punkten verstärkt. Darunter müsste mit einem Test des 50,0%-Levels bei 23.935 Zählern gerechnet werden.
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUTS
Steht man auf der Verkäuferseite (Short) und meint, dass der DAX in Zukunft fällt, könnten Knock-Outs von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 26.269 Punkten interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Long) hingegen könnten in umgekehrter Weise Kock-Out-Level unterhalb von 23.021 Punkten im Blick behalten.