Market Update
Die Anleger haben heute zwei wichtige Konjunkturdaten zu verdauen, den EZB-Zinsentscheid und die US-Inflation. Nach dem gestrigen katastrophalen Handelstag lassen es die Marktteilnehmer heute erst einmal ruhig angehen.
Der heutige Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank dürfte ein Non-Event werden. Mit Überraschungen rechnet kein Marktteilnehmer. Traditionell dürften die Anleger in der anschließenden Pressekonferenz jedes Wort von Christine Lagarde auf die Goldwaage legen.
Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hat unlängst mit ihrer Aussage die Märkte ein wenig überrascht. Demnach könnte es sich bei dem nächsten Zinsentscheid um eine Zinserhöhung handeln. Allzu überraschend kommt diese Aussage nicht. Die EZB hat den Leitzins in diesem Jahr bis auf 2,00% gesenkt. Das kommende Jahr könnte als Plateau-Phase bezeichnet werden. Allgemein wird für 2026 mit keinen großartigen Zinsschritten gerechnet. Die Inflation in der Eurozone bewegt sich in die richtige Richtung und konjunkturell wird ein moderates Wachstum erwartet. Somit hat die Europäische Zentralbank kaum Argumente, weiter an der Zinsschraube zu drehen.
Ein weiteres Highlight steht heute auf der Agenda, nämlich die US-Inflation. Allgemein wird mit einem Preisanstieg auf Jahressicht auf 3,1% gerechnet. Einige Experten sehen die Verbraucherpreise sogar bei 3,2%. Wenngleich die Inflation weiterhin oberhalb des Zielwertes der Fed von 2,0% liegt, dürften die Währungshüter die derzeitige Schwäche am Arbeitsmarkt bei der Abwägung schwerer wiegen als den Anstieg der Inflationsrate. Somit befindet sich die Federal Reserve weiterhin in einer Zwickmühle.
Der deutsche Leitindex war erst kürzlich am fallenden Hoch bei 24.441 Punkten gescheitert und musste sich zurückziehen. Anschließend ging es sogar unter dem zuvor zurückgewonnenen Abwärtstrend. Gestern schloss der DAX unter die 24.000-Punkte-Marke. Im Augenblick läuft der erneute Test der exponentielle 50-Tage-Durchschnitt bei 23.919 Zählern. Knapp darunter liegt die Mitte der Handelsspanne bei 23.832 Punkten. Ein wiederholter Rutsch unter die genannten Unterstützungen sollte vermieden werden. Ansonsten könnte es ganz schnell wieder in Richtung der unteren Begrenzung der Handelsspanne bei 23.021 Zählern gehen.
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUTS
Steht man auf der Verkäuferseite (Short) und meint, dass der DAX in Zukunft fällt, könnten Knock-Outs von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 26.269 Punkten interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Long) hingegen könnten in umgekehrter Weise Kock-Out-Level unterhalb von 23.021 Punkten im Blick behalten.