Index Update
US-Präsident Trump macht seine Drohung wahr und wirft Fed-Gouverneurin Cook aus dem Vorstand der Notenbank raus. Die Anleger sorgen sich über ein drohendes Ende der Unabhängigkeit der Federal Reserve.
Schon seit längerem muss sich Fed-Chef Powell einiges aus dem Oval Office des Weißen Hauses anhören. Beleidigungen sind an der Tagesordnung. Der oberste Währungshüter der Vereinigten Staaten ist für Donald Trump zum Staatsfeind Nummer eins geworden, da Powell sich weigert, die Zinsen auf Dauer zu senken. Trump ist ein bekennender Freund einer Niedrigzinsphase. Mit niedrigen Zinsen lässt sich die heimische Wirtschaft wunderbar ankurbeln. Vor allem kann aber auch die fast schon erdrückende Zinslast deutlich gesenkt werden. Und dies dürfte wohl der Hauptgrund der derzeitigen Fehde zwischen beiden Kontrahenten sein. Die Regierung in Washington hatte bereits im Wahlkampf im vergangenen Jahr Steuersenkungen in Milliardenhöhe angekündigt und möchte diese nun auch umsetzen, aber auf Kosten einer ausufernden Staatsverschuldung.
Jerome Powell ist von diesen Aussichten nicht allzu sehr erfreut und strebt sich gegen Zinssenkungen. Vor allem, weil die Inflation über dem Zielwert von 2% liegt und infolge der Zollpolitik wohl noch anziehen könnte. Allerdings schwächelt allmählich der Arbeitsmarkt. Die Fed befindet sich nun in einer Zwickmühle. Dennoch geht Powell auf die Forderungen von Trump nicht ein.
Um aber die dringend benötigte Niedrigzinsphase durchzusetzen, geht US-Präsident Trump an das Eingemachte und möchte den Vorstand nach seinem Willen neu besetzen. Fed- Gouverneurin Cook ist das erste Opfer dieses Dramas. Bemühungen, den Erzfeind Powell loszuwerden, scheiterten bislang. Aber hier spielt die Zeit Trump in die Karten. Beim Fed-Chef läuft im Mai des kommenden Jahres der Vertrag aus. Spätestens dann dürfte Trump einen linientreuen Kandidaten auf den Chefposten der Federal Reserve setzen. Der Streit mit Powell und die Aussicht auf eine schwindende Selbständigkeit der US-Notenbank verunsichert die Anleger.
Der Nachzügler unter den drei großen US-Indizes, der Dow Jones Industrial, hat endlich den Ausbruch gen Norden geschafft. Das alte Allzeithoch bei 45.074 Punkten vom 4. Dezember 2024 konnte signifikant überwunden werden. Dem Widerstand wurde eine Average True Range (ATR) der letzten zehn Handelstage dazu addiert. Das Einstiegs-Level wurde Ende der vergangenen Woche auf Schlusskursbasis erreicht.
Doch die Sorge über die Unabhängigkeit der US-Notenbank lässt auch die Anleger an der Wall Street aufschrecken. Es droht ein charttechnischer Fehlausbruch. Hierbei müsste der Dow Jones wieder unter das eroberte Rekordhoch fallen. Ein anschließender Rutsch unter die steigende exponentielle 55-Tage-Durchschnittslinie bei aktuell 44.099 Zählern könnte sogar eine Trendwende einläuten.
Daher wäre es sehr wichtig, dass sich der US-Leitindex schnell wieder nach oben entfernt. Gelingt dies, könnte die psychologische Marke bei 50.000 Punkten angesteuert werden.
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUTS
Steht man auf der Verkäuferseite (Short) und meint, dass der Dow Jones in Zukunft fällt, könnten Knock-Outs von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 50.000 Punkten interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Long) hingegen könnten in umgekehrter Weise Kock-Out-Level unterhalb von 43.318 Punkten im Blick behalten.