Market Update
Nach der gestrigen Zinssenkung ist die Tür für weitere Zinsschritte in diesem Jahr offen. Angesichts des schwellenden Streits zwischen der Fed und dem Weißen Haus lässt sich Jerome Powell aber nicht so richtig in die Karten schauen.
… Fed-Chef Jerome Powell lässt weiterhin Vorsicht walten. Zwar deuten der schwächelnde Arbeits- und Immobilienmarkt auf eine lockere Zinspolitik hin, dem steht aber die erhöhte Wachstumsprognose im Weg. Laut der Fed könnte die Konjunktur in den USA in diesem Jahr um 1,6% wachsen. Im Juni ging die US-Notenbank noch von einem Plus von 1,4% aus.
Sicher sind die in Aussicht gestellten Zinssenkungen jedoch nicht. Jerome Powell konnte sich eine kleine Spitze in Richtung Oval Office nicht verkneifen. Sein größter Kontrahent, US-Präsident Trump, fordert höhere Zinssenkungen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Doch diesen Gefallen macht die Fed ihm nicht. Der Clinch zwischen der Federal Reserve und dem Weißen Haus dürfte daher in die nächste Runde gehen.
Der wieder aufkommende Zinsoptimismus beflügelt im Augenblick die US-amerikanischen Indizes. S&P und Nasdaq können mit neuen Allzeithochs glänzen. Dagegen präsentiert sich der deutsche Leitindex zurzeit eher glanzlos. Dies ist in der Absoluten Performance-Matrix der wichtigsten Indizes zu sehen. Dow Jones, Nasdaq und S&P halten sich im Augenblick im zweiten Quadranten und somit im Aufwärtstrend auf. Auf Sicht der letzten vier Wochen und drei Monaten weisen die genannten Börsenbarometer eine positive Performance auf. Der DAX ist dagegen im vierten Quadranten (Abwärtstrend) zu finden. Mit Ausnahme des britischen FTSE 100 können auch die übrigen europäischen Börsen nicht überzeugen. Die Wall Street konnte die Outperformance wieder zurückgewinnen.
Die Frage, wohin im Augenblick das Geld fließt, lässt sich schnell beantworten, nämlich an die Wall Street. Das hat im Chartbild des DAX einige unschöne Spuren hinterlassen. Seit Mai dieses Jahres bewegt sich das heimische Börsenbarometer in einer Seitwärtsphase. Zuletzt rutschte der DAX sogar in die untere Hälfte der Trading Zone. Die drei exponentiellen 21-, 34- und 55-Tage-Durchschnittslinien bei 23.862/23.772 Punkten zeigen unverändert gen Süden. Und laut dem beliebten ADX (14 Tage) nimmt die Abwärtsdynamik sogar noch zu. Zumal die DI(-)-Linie über der DI(+)-Linie liegt und ein intaktes Verkaufssignal signalisiert. Somit könnte es in Richtung der unteren Begrenzung der Handelsspanne bei 23.021 Punkten gehen.
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUTS
Steht man auf der Verkäuferseite (Short) und meint, dass der DAX in Zukunft fällt, könnten Knock-Outs von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 26.360 Punkten interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Long) hingegen könnten in umgekehrter Weise Kock-Out-Level unterhalb von 23.021 Punkten im Blick behalten.