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Die 10 grössten Unternehmensskandale und wie sie die Aktienkurse beeinflussten

Ein Unternehmensskandal kann dramatische Auswirkungen auf die Bilanz haben. Sehen wir uns die 10 grössten Skandale aller Zeiten an, um zu erklären, wie die Aktienkurse der jeweiligen Unternehmen beeinflusst wurden.

British Petroleum Quelle: Bloomberg

Ein Unternehmensskandal kann jederzeit auftreten, sobald Beweise für sittenwidriges Verhalten, Fahrlässigkeit oder die Einmischung dritter Parteien zutage kommen, die den Ruf eines Unternehmens beschädigen.

Wie wir sehen werden, können dazu Beweise für „kreative“ Buchführung, zwielichtige Geschäftspraktiken und Datenschutzverletzungen zählen, ebenso wie alles, was der Umwelt schadet. Hier sind zehn der grössten Unternehmensskandale aus der jüngeren Vergangenheit – geordnet nach Bekanntheitsgrad.

Die 10 grössten Unternehmensskandale

  1. Enron
  2. Volkswagen
  3. Lehman Brothers
  4. Uber
  5. Apple
  6. BP
  7. Facebook
  8. Valeant Pharmaceuticals
  9. Kobe Steel
  10. Equifax

1. Der Enron-Skandal

Der Enron-Skandal ist zweifellos einer der bekanntesten Unternehmensskandale aller Zeiten.

Er begann Anfang 2001, als Analysten Zweifel an den Aufstellungen äusserten, die das Unternehmen in seinem vorherigen Jahresbericht veröffentlicht hatte. Weil bei diesen Aufstellungen mehrere ungewöhnliche Methoden eingesetzt wurden, liess sich schwer durchschauen, wie genau die Firma ihr Geld verdiente – obwohl sie scheinbar Standbeine in diversen Branchen hatte, darunter Energie, Rohstoffe und Telekommunikation. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC begann zu ermitteln und fand heraus, dass Enron Verbindlichkeiten in Höhe von mehreren Milliarden Dollar in Zweckgesellschaften unter seiner Kontrolle versteckte. Auf diese Weise konnte Enron profitabel erscheinen, obwohl es in Wahrheit rapide finanziell verblutete.

Der Aktienkurs des Unternehmens fiel im Verlauf der Krise von 90,56 $ auf unter einen Dollar, und Enron musste Insolvenz anmelden – die bis dahin grösste Insolvenz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts.

2. Der Volkswagen-Skandal

Der Abgasskandal von Volkswagen (VW) – auch bekannt als „Dieselgate“– begann im September 2015, als die US-Umweltschutzbehörde EPA öffentlich den Verdacht äusserte, dass VW Ergebnisse von Abgasuntersuchungen gefälscht haben könnte.

Wie sich herausstellte, hatte das Unternehmen seine Dieselfahrzeuge mit modellspezifischen Abschalteinrichtungen ausgestattet, deren Software erkennt, wenn Autos unter Laborbedingungen getestet werden, und in diesem Fall Kontrollen aktiviert, um Stickstoffemissionen zu reduzieren. Auf diese Weise schien es, als würden die Autos die behördlichen Standards erfüllen. In einigen Fällen stiessen sie jedoch beim Fahren auf der Strasse das bis zu Vierzigfache des Stickstoffgrenzwerts aus.

Diese Entdeckung führte zu Ermittlungen rund um die Welt. Laut manchen Schätzungen betraf der Skandal bis zu 11 Millionen Autos.

Quelle: Bloomberg

3. Lehman-Brothers

2008 beantragte Lehman Brothers Insolvenz, nachdem das Unternehmen Opfer der Subprime-Hypothekenkrise in den USA geworden war.

Die Bank hatte viele Jahre lang erhebliche Summen Kapital geliehen, um potenziellen Immobilienkäufern Kredite geben zu können. In der Folge stiegen die ausstehenden Kredite auf ein Vielfaches des verfügbaren Kapitals. Bei einem Umschwung im Immobilienmarkt drohte demnach der Kollaps. Um dies zu verstecken, setzte das Unternehmen Rückkaufsvereinbarungen ein, um seine riskanten Anlagen zu verbergen. Unter anderem „verkaufte“ es seine Verbindlichkeiten an Banken auf den Cayman-Inseln mit dem Versprechen, diese später zurückzukaufen.

Als die Subprime-Hypothekenkrise einsetzte, konnte Lehman Brothers seine Schulen nicht zurückzahlen, da seine Kunden ihre Kredite nicht abzahlen konnten. Über 70 % seines Werts wurde allein in der ersten Jahreshälfte 2008 vernichtet. Im September desselben Jahres musste das Unternehmen Insolvenz anmelden.

4. BP-Skandal

Als nächstes steht die Ölpest im Golf von Mexiko aus dem Jahr 2010 auf unserer Liste, in deren Folge der Aktienkurs von BP dramatisch einbrach.

Die Krise begann im April 2010, als die Ölbohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko explodierte und daraufhin Öl ins Meer strömte. Erste Versuche, den Ölfluss zu stoppen, scheiterten, und es dauerte mehrere Monate, bis BP eine funktionierende Lösung gefunden hatte. Als das Bohrloch im Juli schliesslich verschlossen werden konnte, waren bereits 4,9 Millionen Barrel Öl in den Ozean geflossen, die grösste Ölkatastrophe in Folge eines Unfalls aller Zeiten. Die Auswirkungen auf das lokale Ökosystem, die Flora und Fauna sowie die ortsansässigen Anwohner waren katastrophal, und BP musste seit der Krise mehrere Milliarden Dollar Entschädigung zahlen.

5. Uber-Skandal

Auch Uber hat stürmische Zeiten erlebt. In den vergangenen Jahren wurden innerhalb des Unternehmens mehrfach Vorwürfe wegen sexueller Belästigung laut. Zudem hat die Brechstangen-Methode bei Expansionen kritische Fragen aufgeworfen. So soll unter anderem illegale Technologie verwendet worden sein, um Strafverfolgungsbehörden auszuweichen, Fahrer vor Konkurrenten zu schützen und Benutzer auszuspähen.

Am Ende waren es jedoch die Vorwürfe zur Macho-Kultur bei Uber, die den grössten Skandal entfachten und im Juni 2017 zum Rücktritt von CEO Travis Kalanick führten. Unter anderem hiess es, hochrangige Mitarbeiter hätten sexistische Witze gemacht, ein Bordell in Seoul besucht und sogar versucht, die Glaubwürdigkeit eines Vergewaltigungsopfers zu beschädigen, indem sie auf dessen medizinische Akten zugriffen. Zwar liessen sich nicht alle Vorwürfe vor Gericht beweisen, doch sie beeinträchtigten Ubers Ruf ebenso wie den Aktienkurs des Unternehmens.

Investoren hoffen nun, dass Ubers aktueller CEO, Dara Khosrowshahi, das Firmenimage bereinigen und eine neue Unternehmenskultur einführen kann – bevor das Unternehmen seinen Börsengang (IPO) vollzieht, was Erwartungen zufolge 2019 oder 2020 geschehen soll.

6. Apple-Skandal

Der grösste Skandal, den Apple in den vergangenen Jahren erlebte, war zweifellos „Batterie-Gate“ im Dezember 2017.

Er begann damit, dass ein Benutzer bei Reddit berichtete, ein Software-Update habe die Leistung seines iPhones gemindert. Nach einem Batteriewechsel löste sich das Problem jedoch von selbst. Dieser Beitrag erhielt viel mediale Aufmerksamkeit. Einige Kommentatoren vermuteten, Apple würde Benutzer zum Kauf neuer Telefone zwingen, indem es Geräte im Laufe der Zeit absichtlich verlangsamte. Eine Woche nach dieser Nachricht veröffentlichte Tim Cook eine Presseerklärung, in der er bestätigte, dass die Software die Leistung mindere. Er behauptete jedoch, dass dies einzig dazu diene, ein unerwartetes Herunterfahren zu vermeiden, welches Geräten mit älteren Batterien schaden könnte. Als Zeichen des guten Willens bot das Unternehmen betroffenen Kunden einen Rabatt auf Ersatzbatterien an.

7. Facebook-Skandal

Facebooks grösster Skandal begann im März 2018, als der Guardian und die New York Times berichteten, dass eine Firma namens Global Science Research im Jahr 2013 Daten von Millionen von Facebooknutzern gesammelt hatte – ohne deren explizite Einwilligung.

Dies war möglich, weil eine frühere Version der Datenschutzrichtlinien von Facebook es Apps erlaubt hatte, auf Daten von Freunden der Benutzer zuzugreifen – darunter den Namen, Geburtstag und Standort. Auf diese Weise konnte Global Science Research Informationen über rund 87 Millionen Facebooknutzer sammeln, obwohl nur ca. 30 000 Menschen die App der Firma benutzt hatten. Diese Daten wurden später an Cambridge Analytica verkauft, wo sie zur Schaltung hochgradig spezialisierter Anzeigen verwendet wurden, die Benutzer zum Brexit oder zum Beispiel zur Wahl von Donald Trumpsaufriefen. Die Aufregung über diesen Skandal war so gross, dass Mark Zuckerberg zur Befragung in den US-Kongress geladen wurde.

8. Valeant Pharmaceuticals-Skandal

Der Skandal um Valeant Pharmaceuticals begann im August 2015, als Bernie Sanders und andere Kongressabgeordnete das Unternehmen aufforderten, die Preissteigerungen bei zwei seiner Medikamente zu erklären.

Ermittlungen ergaben, dass die Strategie des Unternehmens darin bestand, kleine pharmazeutische Firmen aufzukaufen und die Preise ihrer Produkte zu erhöhen, anstatt in eigene Forschung und Entwicklung zu investieren. Dies führte zu einem öffentlichen Aufschrei sowie einem Einbruch des Aktienkurses. Der Skandal weitete sich im Oktober, als Vorwürfe laut wurden, Valeant kontrolliere eine Apothekenkette namens Philidor und habe seine Position missbraucht, um den Umfang seiner Bestellungen künstlich aufzublasen und entsprechend höhere Gewinne zu berichten. Das Unternehmen hat seinen Namen inzwischen in Bausch Health Companies Inc. geändert.

9. Kobe Steel-Skandal

Der Kobe-Steel-Skandal begann im Oktober 2017, als das Unternehmen offenlegte, dass es Daten über die Qualität seiner Aluminium-, Stahl- und Kupferprodukte gefälscht hatte.

Diese Produkte waren von Hunderten grossen Unternehmen eingesetzt worden, darunter von Toyota, Honda, Subaru und Mitsubishi Heavy Industries. Sorgen um Produktsicherheit wurden laut. So stellte beispielsweise die Central Japan Railway Company fest, dass 310 Teile in ihren Hochgeschwindigkeitszügen nicht die vereinbarten Standards erfüllte. Der Skandal führte zu einem Einbruch des Aktienkurses von Kobe Steel sowie dem Rücktritt des CEO Hiroya Kawasaki. Der Bericht über den Skandal, den das Unternehmen im März 2018 veröffentlichte, sprach von einem „Managementstil, der zu grossen Wert auf Rentabilität legt, und [...] und unzureichende Corporate Governance“ zur Folge hatte.

10. Equifax

Equifax ist eine der „drei grossen“ Kreditagenturen, neben Experian and TransUnion.

Im September 2017 stellte das Unternehmen eine erhebliche Datenschutzverletzung fest, die laut eigenen Angaben bis zu 145 Millionen seiner US-Konsumenten sowie viele weitere weltweit beeinträchtigen könnte. Zu den gestohlenen Daten zählten Namen, Sozialversicherungsnummern, Geburtsdaten und Adressen – Informationen, die Banken und andere finanzielle Institutionen für gewöhnlich nutzen, um Identitäten zu überprüfen. Viele Kunden, die von dem Datenleck betroffen waren, könnten demnach in Zukunft Opfer von Identitätsdiebstahl werden. Deshalb ist dieser Vorfall einer der ernsthaftesten Verstösse im Zusammenhang mit persönlichen Daten der letzten Jahre.

Wie handeln bei einem Unternehmensskandal?

Der Schlüssel zum Handeln eines Unternehmensskandals besteht darin, die Auswirkungen zu erfassen, die der Vorfall auf die Bilanz und den Marktwert der Firma haben könnte. Dazu gehört eine Fundamentalanalyse des Unternehmens, seines Geschäftsmodells und anderer Faktoren, die seine Bewertung beeinflussen können – beispielsweise potenzielle Strafgelder für Verstösse sowie der Zustand der Wirtschaft allgemein.

Eine typische Strategie könnte darin bestehen, sich in Erwartung fallender Kurse am Markt short zu positionieren, sobald erstmals über den Skandal berichtet wird, und sich dann in Erwartung einer Erholung der Situation später long zu positionieren, sobald das Unternehmen Massnahmen ergreift, um auf den Skandal zu reagieren. Sie sollten also aufmerksam die Nachrichten verfolgen und Ihre Fundamentalanalyse im Verlauf des Skandals anpassen.

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