Warum diese Wahl wichtig für Trader war?
Im Nachhinein können die Ängste im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen in Frankreich, als der Wahlkampf begann, kaum nachvollziehbar sein. Immerhin hat Frankreich mit Emmanuel Macron einen populären gemäßigten Staatschef gewählt – dessen Parlamentsmehrheit von großem Nutzen sein wird, um manche dringend nötige Reformen in die Wege zu leiten, selbst wenn seine Gegner behaupten, dass die historisch niedrige Wahlbeteiligung sein Mandat unterminiert.
Aber dieses Wahlergebnis war alles andere als sicher, insbesondere in Anbetracht der politischen Achterbahnfahrt, die 2016 noch frisch im Gedächtnis der Trader war. Der Sturz Francois Fillons wegen der ‘Penelopegate’-Affäre, der späte Aufstieg Jean-Luc Mélenchons in den Umfragen, und der Einzug der rechtsextremen Marine Le Pen in die zweite Runde – all diese Ereignisse liessen jedes Mal die Märkte zittern.
Letztendlich konnte sich der von den Märkten bevorzugte Kandidat durchsetzen und somit wurde zum ersten Mal in der modernen politischen Geschichte ein Kandidat, der keine der beiden etablierten Parteien Frankreichs vertritt, zum Präsidenten gewählt. Nun aber steht Macron vor zahlreichen Herausforderungen. Nicht zuletzt sind es die schlummernde Wirtschaft Frankreichs, eine geteilte Nation und komplexe Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien.