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CFDs sind Finanzprodukte mit Hebelwirkung. Der Handel mit CFDs kann nicht für jeden Anleger geeignet sein und kann zu Verlusten führen, die Ihre Einlagen übersteigen. Beachten Sie daher bitte unsere Risikohinweise und vergewissern Sie sich, dass Sie alle damit verbundenen Risiken vollständig verstanden haben. CFDs sind Finanzprodukte mit Hebelwirkung. Der Handel mit CFDs kann nicht für jeden Anleger geeignet sein und kann zu Verlusten führen, die Ihre Einlagen übersteigen. Beachten Sie daher bitte unsere Risikohinweise und vergewissern Sie sich, dass Sie alle damit verbundenen Risiken vollständig verstanden haben.

Pairs Trading erklärt

Wie erklären Ihnen was Pairs Trading ist, wie Investoren diese Strategie umsetzen können und wo die Vorteile und Risiken liegen.

die_Effektenbörse Quelle: Bloomberg

Was ist Pairs Trading?

Beim Pairs Trading setzt man auf zwei Märkten mit hoher Ähnlichkeit auf zwei unterschiedliche Positionen (auf short und long). Dabei kann es sich um Aktien, Indizes, Devisen, Rohstoffe oder eine Kombination verschiedener Märkte handeln.

Wie funktioniert Pairs Trading?

Pairs Trading ist eine nichtdirektionale Handelsstrategie, bei der man versucht, sich zwei Märkte zu nutzen zu machen, deren Kursentwicklung sich ausserhalb der historischen Handelsspanne bewegt. Die zugrunde liegende Idee besteht darin, sich in den im Bezug auf den anderen Markt zu niedrig bewerteten Markt einzukaufen und auf dem überbewerteten Markt zu verkaufen. Damit wird versucht die Neutralität aufrechtzuerhalten, in dem das Risiko bei jedem Trade identisch bleibt.

Der erfolgreiche Pairs Trader versucht Kapital aus der Ungleichheit zwischen den zwei Märkten zu erwirtschaften. Wenn sich die Ungleichheit umkehrt, schliesst er den Trade.

Was sind die Vorteile des Pairs Trading?

Die Strategie hat mehrere positive Eigenschaften. Zunächst wird durch den Abgleich einer Long Position mit einer Short Position über ein korrelierendes Instrument eine sofortige Absicherung geschaffen. Dabei agiert jeder Teil des Trades als Absicherung gegen einen anderen Teil. Somit kann das Risiko des Trades bis zu einem gewissen Grad kontrolliert werden, es lässt sich jedoch nicht vollständig ausschliessen. Wenn beispielsweise eine Long und eine Short Position auf zwei Unternehmen in derselben Branche gehalten werden und beide Kurse sinken, gleicht der über die Short Position erwirtschaftete Geldfluss die Verluste aus der Long Position aus.

Die Strategie kann erfolgreich bei Hoch-, Niedrig- und Seitwärtsphasen eingesetzt werden. Sie hängt nicht von der Kursentwicklung ab, sondern von der Korrelation beider Märkte. Die relative Leistung beider Märkte ist das Schlüsselelement. Die Frage, ob der Kurs steigt oder fällt ist nicht alleinig ausschlaggebend dafür, wie dies der Fall wäre, wenn Sie nur long oder nur short gehen würden.

Der Vorteil liegt darin, dass Entwicklungsrisiken weitestgehend reduziert werden können, da sich ein Trader, der long oder short geht, dem Risiko gegenüber sieht, dass sich der Kurs in die entgegengesetzte Richtung des Trades entwickeln kann. Beim Pairs Trading ist die zweite Position die Absicherung gegenüber der ersten Position, wodurch sich das Risiko einschränken lässt.

Zum Pairs Trading gehören auch kleinere Wertverluste. Ein Trade kann an einem Tag einen Gewinn von 1000 £ einbringen. Am zweiten Tag kann jedoch ein Kursverlust von 500 £ auftreten und somit einen Wertverlust von 500 £ verursachen. Jedoch ist der Verlust der einen Position durch die Gewinne der anderen Position abgesichert, sodass der erwartete Wertverlust durch diese Strategie abgeschwächt werden kann.

Beispiele für ähnliche Pairs

Die Ähnlichkeit wird auf einer Skala von –1 bis +1 bestimmt. Je höher der Wert liegt, desto stärker ist die positive Korrelation, wenn sich beide Märkte über einen längeren Zeitraum in dieselbe Richtung entwickeln. Ein negativer Zahlenwert gibt an, dass sich beide Märkte negativ entwickeln, also in die entgegengesetzte Richtung. Ein Zahlenwert von 0 zeigt dagegen an, dass bei der Preisentwicklung beider Märkte keine Korrelation besteht.

Die Korrelationen können sich im Laufe der Zeit verstärken oder abschwächen. Genauso gut kann sich die Korrelation aber auch vom Positiven ins Negative umkehren. Dies macht es schwierig, konstante Beispiel zu finden. Jedoch bleibt die Korrelation zwischen Unternehmen aus derselben Branche wie beispielsweise Tesco und Sainsbury’s im Supermarkt-Bereich oder bei Bergbauunternehmen wie Rio Tinto und BHP Group weitestgehend konstant.

FX-Pairs mit der gleichen „Basis“, z. B. EUR/USD und GBP/USD können sehr stark in eine positive Richtung korrelieren. Unterdessen können Brent und WTI auf dem Rohstoffmarkt ebenfalls positiv miteinander korrelieren, wobei viele Rohstoffe dazu tendieren, sich umgekehrt zum Kurs des US-Dollars zu verhalten.

Strategie für das Pairs Trading

Zur Entwicklung einer Pairs-Trading-Strategie benötigt ein Trader die Preisdaten zweier Märkte. Daraus errechnet er dann eine Relation, indem er den einen Marktpreis durch den anderen dividiert. Wenn sich die Relation ausserhalb des normalen Bereichs befindet, wurde eine Trading-Möglichkeit geschaffen.

Zur Identifizierung dieses Bereichs kann der Trader Bollinger-Bänder heranziehen Diese Indikatoren bestehen aus oberen und unteren Bändern, die zwei Standardabweichungen von der Preisrelation darstellen. Wenn die Relation das obere oder untere Bollinger Band erreicht, wurde eine Trading-Möglichkeit geschaffen.

Was Sie vor dem Pairs Trading wissen müssen

Auch wenn sich diese Strategie wie die ideale Strategie ohne des Risiken des unidirektionalen Tradings anhört, handelt es sich beim Pairs Trading nicht um eine magische Formel. Denn das Prinzip funktioniert nicht immer. Die Korrelationen können sich im Laufe der Zeit ändern. Deshalb ist es besonders wichtig, das Risiko richtig zu managen und bei jedem Trade nur maximal 2 % des Kapitals zu riskieren. Angesichts der Tatsache, dass ein Pairs-Trader zwei statt eine Position einnimmt, sollte pro Trade nur 1 % des Kapitals riskiert werden.

Zwei Märkte ohne Korrelation verhalten sich wie zwei Hunde im Park. Beide laufen herum, aber sie sind voneinander unabhängig. Es besteht also keine nennenswerte Verbindung zwischen ihren Bewegungen. Dagegen ist ein Mann, der mit seinem Hund spazieren geht, ein gutes Beispiel für eine korrelierte Bewegung. Der Hund kann sich zwar kurzzeitig von seinem Herrchen entfernen, wird aber im Endeffekt wieder zu ihm zurückkehren. Der Mann und der Hund sind miteinander verbunden und die Zeitpunkte, an denen sich der Hund von seinem Herrchen entfernt, sind Beispiele für das Verhältnis zwischen zwei Märkten, die gedehnt werden.

Grundlegende und technische Analyse beim Pairs Trading

Das Schöne am Pairs Trading ist, dass es sowohl von fundamentalen Investoren als auch technischen Analysten genutzt werden kann. Fundamentale Investoren können für die Bewertung des Verhältnisses beide Werte heranziehen. Wenn sich die Marktentwicklung im Verhältnis zu einem anderen Markt zu sehr verteuert, wurde eine Trading-Möglichkeit geschaffen, bei der der unterbewertete Wert gekauft und der überbewertete Wert verkauft wird.

Technische Investoren werden nur den Preis heranziehen. Da aber der Preis für die in der Zukunft erwarteten Gewinne eine fundamentale Rolle spielt, ist der Gesamtansatz identisch.

Risiken beim Pairs Trading

Pairs Trading basiert auf der Mittelwertrückkehr. Ein Trader kauft auf Grundlage der Annahme, dass die Beziehung zu gegebener Zeit zu einer Kursänderung führen wird, den Underperformer und verkauft den Outperformer. Jedoch unterliegen die Finanzmärkte ständigen Veränderungen und es gibt Zeiten, in denen sich die Beziehung weiterentwickelt und die Unter- bzw. Überbewertung nicht auf den Mittelwert zurückfällt.

So standen beispielsweise Ford und General Motors (GM) in den Jahren vor der Finanzkrise in enger Beziehung. Aber 2008 hätte sich mit dem Konkurs von GM das Verhältnis für einen Trader, der eine Long Position bei General Motors und eine Short Position bei Ford gehalten hätte, gegen Null entwickeln müssen. Zusätzlich müssen Sie beim Pairs Trading doppelt für den Spread bezahlen, wodurch sich Ihre Trading-Kosten erhöhen. Ausserdem kann die „Anomalie“ des Verhältnisses, die zuerst für einen Anstieg des Pairs gesorgt hat, auch länger als geplant anhalten oder weiter zunehmen. Das Ergebnis einer solchen Entwicklung wäre ein nicht erfolgreicher Trade oder das Stoppen des Trades.

Zusammenfassung zum Pairs Trading

Pairs Trading ist eine beliebte Strategie, aber wie bei allen Strategien bestehen auch hier gewisse Risiken und der Erfolg ist nicht immer garantiert. Das Kernstück einer Strategie bildet dabei das Risikomanagement. Kein Investor oder Trader kann vorhersehen, wie ein Trade ausgehen wird, weshalb ein Schutz vor möglichen Verlusten wichtig ist. Werden die oben genannten Regeln des Risikomanagements befolgt, kann dies Investoren und Trader dabei helfen, die Schattenseiten eines nicht erfolgreichen Pairs-Trade zu begrenzen.

Eröffnen Sie ein Handelskonto und beginnen Sie mit dem Pairs Trading.


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