Market Update
Heute kehrt an den Märkten ein wenig Ernüchterung ein. Peking lässt sich von den Drohgebärden aus Washington nicht beeindrucken und würde sich vor einem Handelskrieg 2.0 nicht scheuen.
US-Präsident Trump schickte am vergangenen Freitag die Marktteilnehmer mit der Ankündigung von Importzöllen auf chinesische Warten ins Wochenende. Zuvor ging es an den weltweiten Börsen deutlich abwärts. Zwar schlug das Weiße Haus anschließend versöhnliche Töne an, die Gefahr eines Handelskrieges 2.0 wurde damit aber nicht gebannt. Die chinesische Staatsführung kündigte an, einen möglichen Handelskrieg bis zum Ende auszufechten. Das möchten die Anleger wahrhaftig nicht hören. Beide Seiten signalisieren zwar Gesprächsbereitschaft, im Augenblick scheint aber keine Seite klein beigeben zu wollen. Damit dürfte der Handelsstreit vorerst das zentrale Thema an den Finanzmärkten bleiben.
Seit dem 1. Oktober stehen in den US-Regierungsbehörden die Räder still. Sowohl die Republikaner als auch die Demokraten können sich im Haushaltsstreit nicht einigen. Für die Finanzmärkte bedeutet dies, vorerst keine Konjunkturdaten und somit keine Impulse. Die Veröffentlichung des offiziellen Arbeitsmarktberichtes steht in den Sternen. Und am 24. Oktober sollen die Inflationsdaten publiziert werden. Ohne diese Daten fliegt die Federal Reserve zurzeit ohne Kompass. Gerade die genannten Konjunkturdaten sind für die weitere Zinspolitik sehr wichtig.
Die US-Börsen müssen seit Beginn des Shutdown Verluste hinnehmen. DerS&P büßt zurzeit 1,6% ein, der Dow Jones Industrial 1,2% und die Technologiebörse Nasdaq kommt auf ein bislang mageres Minus von 0,2%. Allerdings sind die Rückgänge weniger auf den Shutdown zurückzuführen. Hauptgrund dürfte der erwähnte Handelsstreit zwischen den USA und China sein.
Der Handelsstreit zwischen Washington und Peking eskaliert im Augenblick. Und der andauernde Shutdown jenseits des Atlantiks trägt auch nicht zur guten Laune bei den Anlegern bei. Somit könnte die nun beginnende Berichtssaison die Stimmung heben. Allgemein wird bei den Quartalszahlen überwiegend mit Überraschungen im positiven Sinne gerechnet. Den Anfang macht heute der Finanzsektor mit JP Morgan, Wells Fargo, Goldman Sachs, Blackrockund Citigroup .
Die Aussicht auf einen Handelskrieg mit China hat den Anlegern in den USA gar nicht gefallen. Nach der starken Performance in diesem Jahr nehmen diese zurzeit lieber Gewinne mit. Im Tageschart des S&P wurde am Freitag vergangener Woche die jüngste Handelsspanne gen Süden verlassen. Charttechnisch besteht aber noch kein Grund zur Panik. Der steigende exponentielle 55-Tage-Durchschnitt bei aktuell 6.529 Punkten sowie die Oberseite der vorherigen Trading Zone bei 6.488 Zählern sichern nach unten ab. Erst wenn diese Unterstützungen von den Bären überrannt werden, sollten sich die Anleger allmählich Sorgen machen.
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUTS
Steht man auf der Verkäuferseite (Short) und meint, dass der S&P in Zukunft fällt, könnten Knock-Outs von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 7.000 Punkten interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Long) hingegen könnten in umgekehrter Weise Kock-Out-Level unterhalb von 6.211 Punkten im Blick behalten.