Steigt der Ölpreis auf 80 Dollar? Die Gründe und Aussichten

Ölpreis aktuell

Der Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligt sich am Dienstagnachmittag laut IG-Indikation um 0,63 Prozent auf 75,35 Dollar pro Barrel. Das europäische Pendant Brent verbilligt sich um 0,10 Hundertstel auf 77,02 Dollar je Fass. Insgesamt notiert der Ölpreis somit auf dem höchsten Stand seit sechs Jahren.

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Ölpreis Chart

Nach dem Scheitern der Opec+ Gesprächen steigt die Nachfrage nach Öl deutlich an. Eine Lockerung der Förderbremse sollte eigentlich vonstatten gehen. Nach mehreren Verhandlungsrunden konnte aber keine Einigung erzielt werden. Auch ein Termin für eine neue Sitzung wurde laut Nachrichtenagenturen bislang nicht festgelegt.

Als Grund fungiert, dass die Vereinigten Arabischen Emirate auf der einen Seite höhere Förderquoten erzielen wollen, während das Nachbarland Saudi-Arabien jedoch kein grünes Licht ergibt. Die überwiegende Mehrheit der 23 Länder der Opec+ bleiben angesichts der wütenden Delta-Variante des Coronavirus lieber zurückhaltend und schrecken vor einer Ausweitung der Produktionsmenge weiter zurück. Die Befürchtung liegt nahe, dass in den kommenden Wochen und Monaten ein globaler Nachfrageeinbruch an Rohöl vonstatten gehen könnte.

Seit Donnerstag diskutierte die Opec+ über die Möglichkeit einer Erhöhung der Tagesproduktion ab August um monatlich 400.000 Barrel. Vor dem Hintergrund der sich erholenden Wirtschaft von den durch das Coronavirus verursachten Flurschäden soll die Konjunktur weiterhin nachhaltig mit dem schwarzen Gold versorgt werden können.

Was ist die Opec und welche Aufgaben sie?

USA drängen auf Kompromisslösung

Die Vereinigten Staaten drängen angesichts der verhärteten Fronten in Reihen der Opec+ auf einen Kompromiss. "Wir sind nicht an diesen Gesprächen beteiligt, aber Regierungsbeamte haben sich mit relevanten Hauptstädten ausgetauscht, um auf eine Kompromisslösung zu dringen, die es ermöglicht, die vorgeschlagenen Produktionssteigerungen voranzubringen", sagte ein Sprecher in Washington. "Die Vereinigten Staaten beobachten die Verhandlungen der OPEC+ und ihre Auswirkungen auf die globale wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie genau.“

Ölpreis: So könnte es weitergehen

Solange sich die Länder der Opec+ nicht einigen können, dürften weiterhin steigenden Ölpreisnotierungen wenig im Wege stehen. Gut möglich, dass zumindest eine Teillösung in den kommenden Tag Anlegern präsentiert werden könnte. Dies hätte zur Folge, dass sich die jüngsten Zugewinne auch schnell wieder in Luft auflösen dürften. Auf der Unterseite fungiert somit das 70-Dollar-Niveau als mögliche Unterstützungszone. Auf der Oberseite sollten Anleger 80 Dollar im Blick behalten. Kurzfristig rechne ich mit weiteren Zugewinnen. Anleger sollten zudem mit Argusaugen die Entwicklungen der Opec+ beoachten.

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