Rohstoff Update
Das Edelmetall Platin wird ab dem Nikolaustag eine starke saisonale Phase beginnen. Bis Ende Februar könnte es deutlich aufwärts gehen. Charttechnisch stehen die Chancen dafür nicht schlecht.
Der Platin weist von Anfang Dezember bis Ende Februar eine starke saisonale Phase auf. Grund dafür ist vor allem die hohe Nachfrage aus der Verarbeitende Industrie. Abnehmen des Edelmetalls bauen zum Jahresbeginn ihre Lagerbestände auf. Für 2026 wird allgemein mit einem anziehenden Platinpreis gerechnet. Zurzeit herrscht ein Angebotsdefizit, welches auch 2026 bestehen sollte.
Interessant scheint vor allem der Zeitraum vom 6. Dezember bis zum 20. Februar zu sein. In den vergangenen 25 Jahren konnte das Edelmetall in 84% der Fälle um durchschnittlich 7,79% zulegen. Lediglich in den Jahren 2024 und 2022 musste ein kleiner Verlust hingenommen werden. Beeindruckend ist das saisonale Chance/Risiko-Verhältnis. Dem durchschnittlichen Gewinn von 10,0% steht lediglich ein Verlust im Mittel von 3,09% gegenüber.
Die erwähnte Saisonalität könnte dem Platinpreis über zwei wichtige charttechnische Hürden hieven. Dies sind im Quartalschart das 61,8%-Fibonacci-Retracement bei 1.637 USD sowie die Reihe aus mehreren Hochs bei 1.734 USD. Gelingt dieses Unterfangen, könnte der Weg in Richtung des vorherigen fallenden Hochs bei 1.912 USD fortgesetzt werden. Und dann käme die psychologische Marke bei 2.000 USD als Kursziel in Frage. Gelingt dann auch der Sprung über die „runde“ Zahl, wäre das Allzeithoch bei 2.299 USD von Anfang 2008 die Kirsche auf der Sahnetorte.
Die im Quartalschart vor der Brust liegenden Widerstände könnten durchaus bezwungen werden. Zu dieser Annahme kommen wir bei der Betrachtung unseres Indikatoren-Modells, bestehend aus drei exponentiellen Durchschnitten sowie des Relativen Stärke-Index (RSI). Ein Aufwärtstrend liegt vor, wenn der Kurs es Basiswertes über den drei exponentiellen 21-, 34- und 55-Tage-Glättungslinien liegt und der 21-Tage-Durchschnitt über der 34-Tage-Linie notiert und diese über dem 55-Tage-Durchschnitt. Dieses Kriterium wird im Tageschart des Platinpreises erfüllt.
Den Relativen Stärke-Index (RSI), den die meisten Trader zur Identifizierung von überkauften und überverkauften Bereichen kennen, wird an dieser Stelle als Trendfolge-Indikator verwendet. Für eine Long-Position sollten der 21-, 34- und 55-Tage-RSI oberhalb des Wertes von 52 aus dem Handel gehen. Unterhalb des Levels von 48 empfiehlt sich eine Short-Position. Seit dem 13. Mai dieses Jahres steht die Ampel beim umfunktionierten RSI auf Grün.