Market Update
Doch kein Platzen der KI-Blase, vorerst wenigstens. Die Freude darüber wehrte jedoch nicht lange. Diese wurde von den neuerlichen Zinssorgen abgelöst. Und die ansonsten starke Herbstrally fällt bislang ins Wasser.
Das Thema KI-Blase und Sorge über ein Platzen derselbigen ist erst einmal vor Tisch. Vielmehr sind die Zinssorgen auf die Börsenbühne zurückgekehrt. Auslöser war der gestrige offizielle US-Arbeitsmarktbericht. Statt eines erwarteten schwächelnden Jobmarktes zeigt dieser plötzlich Stärke. Überraschenderweise wurden in den USA im September 119 Tsd. neue Stellen geschaffen. Infolge des Shutdowns mussten die Anleger sehr lange auf den Arbeitsmarktbericht warten. Die Chance auf eine Zinssenkung auf dem letzten FOMC-Meeting am 10. Dezember schwindet immer mehr. Bislang wurden schwächere Jobdaten als Argument für einen weiteren Zinsschritt genannt. Doch Fed-Chef Powell hat es im Augenblick schwer, eine weitere Zinssenkung zu begründen.
Kurz vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen von NVIDIA und den Sorgen über ein Ende des KI-Booms sprang die Volatilität an der Wall Street sprunghaft an. Der VIX (Volatilitätsindex auf den S&P 500) lag zeitweise über dem kritischen Wert von 25. Darüber herrscht bekanntlich Angst. Und dies mögen die Anleger bekanntlich nicht. Gestern Abend schloss der VIX über diesen bedenklichen Wert. Somit könnte die Nervosität andauern. Im Fall einer anziehenden Vola kommt es in Regel an den Aktienmärkten zu Verlusten.
Noch gestern konnte der exponentielle 200-Tage-Durchschnitt bei 23.139 Punkten verteidigt werden. Doch diese Marke könnte heute überrannt werden. Gleiches gilt für die Unterseite der seit Juni andauernden Seitwärtsphase bei 23.021 Zählern. Bei einem Schlusskurs unter den genannten Unterstützungen könnte sich die Talfahrt fortsetzen.
Erstes Ziel wäre dann die Aufwärtslücke von Ende April/Anfang Mai bei 22.607/22.764 Punkten. Doch diese könnte nur eine Zwischenstation auf dem Weg gen Süden sein. Aus der Höhe der Handelsspanne errechnet sich im Fall eines Ausbruchs nach unten ein Abwärtspotenzial von 21.397 Zählern.
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUTS
Steht man auf der Verkäuferseite (Short) und meint, dass der DAX in Zukunft fällt, könnten Knock-Outs von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 26.269 Punkten interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Long) hingegen könnten in umgekehrter Weise Kock-Out-Level unterhalb von 22.494 Punkten im Blick behalten.