Market Update
Das Schlussquartal bleibt bislang hinter den Erwartungen der Anleger. Der Dezember muss es richten. Daher hoffen viele Marktteilnehmer auf eine Zinssenkung in neun Tagen.
Die letzten drei Monate eines Börsenjahres konnten in der Vergangenheit sehr oft überzeugen. In den vergangenen zehn Jahren verzeichnete der DAX im Schlussquartal in 78% der Fälle ein durchschnittliches Plus von annähernd 5%. Doch in diesem Jahr scheint der Wurm drin zu sein. Im Oktober konnte die saisonale Kurssteigerung von 0,07% im Mittel übertroffen werden. Doch der ansonst starke November blieb hinter den Erwartungen zurück. Anstatt eines bislang erzielten Wachstums von durchschnittlich 2,17% musste der deutsche Leitindex ein Minus von 0,5% hinnehmen. Somit liegt der DAX mit einem Minus von zurzeit 0,2% deutlich unter dem saisonalen Plus in den Monaten Oktober bis Dezember von rund 5%. Zwar kann der Dezember mit einer Trefferquote in den zurückliegenden zehn Jahren von 70% überzeugen, die Kurssteigerung fällt jedoch mit durchschnittlichen 0,16% recht mager aus. Die Frage steht daher im Raum, ob es der DAX noch in den verbleibenden vier Wochen schafft, sich im Schlussquartal in die Gewinnzone zu retten.
Ende der vergangenen Woche hatte der DAX sowohl die Mitte der Handelsspanne bei 23.832 Punkten als auch die exponentielle 50-Tage-Durchschnittslinie bei 23.839 Zählern erreicht. Diese zwei Widerstände stehen einer Fortsetzung der derzeitigen Erholung im Weg. Vorbörslich entfernt sich der deutsche Leitindex davon gen Süden. Bei einem entsprechenden Schlusskurs unterhalb der genannten Chartmarken könnte die Aufwärtsbewegung Schaden nehmen. In diesem Fall müsste im schlimmsten Fall mit einem neuerlichen Test der Unterseite der Trading Zone bei 23.021 Punkten gerechnet werden.
In genau neun Tagen findet das letzte FOMC-Meeting in diesem Jahr statt. Und dies ist auch die letzte Möglichkeit einer Zinssenkung in 2026. Die Erwartungshaltung ist groß. Mittlerweile liegt die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschrittes von 25 Basispunkten laut der CME Group bei über 87%. Hoffentlich wird die Federal Reserve den hohen Erwartungen gerecht und senkt den Leitzins. Ansonsten könnte sich schnell Ernüchterung an den Kapitalmärkten breit machen.
Daher dürften bis zum 10. Dezember einige Konjunkturdaten ganz genau unter die Lupe genommen werden. Die wichtigsten markökonomischen Daten in den kommenden neun Tagen dürften der PCE-Preisindex, der Verbraucherpreisindex (CPI) sowie schließlich der offizielle US-Arbeitsmarktbericht sein. Diese dürften die Entscheidung der Fed maßgeblich beeinflussen.
UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN MIT KNOCK-OUTS
Steht man auf der Verkäuferseite (Short) und meint, dass der DAX in Zukunft fällt, könnten Knock-Outs von IG mit einer Knock-out-Level, oberhalb der gegenwärtigen charttechnischen Widerstandszone bei 26.269 Punkten interessant werden. Bullisch eingestellte Trader (Long) hingegen könnten in umgekehrter Weise Kock-Out-Level unterhalb von 22.494 Punkten im Blick behalten.