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Einführung in börsengehandelte Produkte

Lektion 7 von 9

Was sind Optionsscheine?

Optionsscheine (Covered Warrants - CWs) sind börsennotierte derivative Finanzinstrumente, mit denen der Inhaber das Recht, aber nicht die Pflicht erwirbt, ein Wertpapier bis zu einem bestimmten Termin (Verfallsdatum) zu einem bestimmten Preis (dem Strike oder Ausübungspreis) zu kaufen oder zu verkaufen.

Diese Wertpapiere werden in der Regel von Finanzinstituten wie Banken emittiert, sodass sie im Allgemeinen bessere Transparenz und höhere Liquidität bieten.

Wie andere Derivate können sie einzelnen Aktien, Indizes, Rohstoffen und anderen zugrunde liegenden Basiswerten folgen. Zum Trading kaufen Sie einen Optionsschein, der mit Ihrer Position bezüglich eines Marktes korrespondiert – das heißt Ihrer Einschätzung, ob sein Preis steigen oder fallen wird.

Es gibt zwei Typen von CWs – Call und Put. Call-Optionsscheine geben Ihnen das Recht, einen Vermögenswert zum Ausübungspreis zu kaufen. Mit Put-Optionsscheinen hingegen erwerben Sie das Recht, einen Vermögenswert zum Ausübungspreis zu verkaufen.

Die Bedingungen von Call-Optionsscheinen werden in der Regel als Recht zum Kauf und von Put-Optionsscheinen als Recht zum Verkauf ausgedrückt. Genauer gesagt verbriefen Sie ein Recht auf den Erhalt einer Geldzahlung in Höhe der Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem Wert des zugrunde liegenden Basiswerts zu dem Zeitpunkt, an dem Sie Ihren Optionsschein ausüben.

Einfach gesagt: Wenn Sie einen Call-Optionsschein für 10 € gekauft haben und der Wert des Marktes zum Zeitpunkt der Ausübung Ihres Kaufrechts auf 12 € gestiegen wäre, hätten Sie einen Gewinn von 2 € erzielt und hätten jetzt insgesamt 12 €.

Beachten Sie jedoch, dass Sie Ihr Recht nur ausüben können, wenn Ihr Optionsschein zum Verfallsdatum noch im Geld ist.

Man sagt, dass ein CW "im Geld" ist, wenn sein Preisniveau den Ausübungspreis nicht überstiegen hat. Betrachten wir zur Veranschaulichung ein Beispiel.

Nehmen wir an, Sie gehen davon aus, dass der Aktienkurs von Firma A – aktuell 25 € – in den nächsten sechs Monaten steigen wird. Sie kaufen daher für eine Prämie von 5 € (zzgl. eventueller Zusatzgebühren) einen Call-Optionsschein auf die Aktie mit einer Laufzeit von sechs Monaten und einem Ausübungspreis von 20 €.

Ihr Kontrakt ist "im Geld", solange der Preis Ihren Ausübungspreis von 20 € in diesem Zeitraum nicht erreicht oder darunter sinkt. Wenn dieser Fall eintritt, wird Ihr Trade geschlossen und Sie verlieren Ihre Prämie. Sie verlieren beim Trading mit CWs jedoch nie mehr als diesen Betrag.

Wenn der Kurs jedoch auf 37 € steigt und Sie Ihr Kaufrecht ausüben, würden Sie einen Gewinn von 17 € erzielen.

Vergessen Sie nicht: Trading mit diesen Optionsscheinen bedeutet, dass Sie lediglich versuchen von der Preisdifferenz zwischen dem von Ihnen gewählten Ausübungspreis (20 €) und dem "aktuellen" Wert des zugrunde liegenden Basiswerts (37 € zu profitieren, wenn Sie Ihren Optionsschein ausüben.

Oberflächlich betrachtet mögen Optionsscheine Optionen ähneln. Im Unterschied zu Optionen bieten sie jedoch potenziell unbegrenzte Renditen und ein begrenztes Risiko, was Sie für einzelne Trader attraktiver machen kann.

Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass gedeckte Optionsscheine nie „aus dem Geld“ sein können. Davon spricht man, wenn das Preisniveau eines Vermögenswerts stärker als unter bzw. über den festgelegten Ausübungspreis sinkt bzw. steigt, sodass Sie mehr als Ihren initialen Kapitaleinsatz verlieren könnten.

Oberflächlich betrachtet mögen Optionsscheine Optionen ähneln. Im Unterschied zu Optionen bieten sie jedoch potenziell unbegrenzte Renditen und ein begrenztes Risiko, was Sie für einzelne Trader attraktiver machen kann.

Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass gedeckte Optionsscheine nie „aus dem Geld“ sein können. Davon spricht man, wenn das Preisniveau eines Vermögenswerts stärker als unter bzw. über den festgelegten Ausübungspreis sinkt bzw. steigt, sodass Sie mehr als Ihren initialen Kapitaleinsatz verlieren könnten.

Schon gewusst?

Der Begriff "gedeckt" in der Bezeichnung des Instruments (Optionsschein) bezieht sich auf den Fakt, dass der Emittent beim Verkauf eines Optionsscheins häufig sein Exposure "deckt" (d. h. absichert), indem er den zugrunde liegenden Basiswert am Markt kauft oder andere Instrumente verwendet.

Ein weiterer Unterschied zwischen Optionen und Optionsscheinen besteht darin, dass Letztere in der Regel längere Laufzeiten haben. Sie bieten zudem eine größere Spannweite von Ausübungspreisen und Verfallsdaten sowie engere Spreads.

Optionsscheine sind komplexe Finanzderivate, die in der Regel von erfahrenen Tradern mit anspruchsvollen Strategien eingesetzt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, die unterschiedlichen Nuancen (wie unten dargestellt) zu kennen, bevor man sich entscheidet mit ihnen zu traden.

Ausüben Ihres Optionsscheins

Wie bereits erwähnt, ist der Strike bzw. Ausübungspreis der Preis, zu dem der zugrunde liegende Basiswert ge- oder verkauft werden kann. Emittenten von Optionsscheinen bieten häufig eine Spanne von Ausübungspreisen an, was Tradern die Möglichkeit gibt, ihre Wahl entsprechend ihrem Marktausblick zu treffen.

Optionsscheine lassen sich nach dem europäischen und dem amerikanischen Typ unterscheiden, die jeweils Besonderheiten in ihrer Funktionsweise aufweisen.

Bei europäischen Optionsscheinen können Sie Ihr Kauf- bzw. Verkaufsrecht nur am Verfallsdatum ausüben. Bei amerikanischen Optionsscheinen hingegen können Sie Ihr Recht jederzeit am oder vor dem Verfallsdatum ausüben.

Trader, die amerikanische Optionsscheine verwenden, warten mit der Ausübung ihrer Optionsscheine selten bis zum Verfall. Sie verkaufen sie in der Regel während der Laufzeit der Instrumente und nehmen ihre Gewinne bzw. Verluste vor dem endgültigen Fälligkeitsdatum mit.

Der Wert von Optionsscheinen

Der Gesamtwert eines Optionsscheins entspricht der Summe seines Eigenwerts und seines Zeitwerts, zuzüglich etwaiger Zusatzgebühren, die Ihr Broker festlegt.

Der Eigenwert ist schlicht der Wert des Optionsscheins zum Zeitpunkt seiner Ausübung. Bei einem Call-Optionsschein wird er als Differenz zwischen dem Preis des zugrunde liegenden Basiswerts und dem Ausübungspreis berechnet. Bei Put-Optionsscheinen ist es genau umgekehrt, also Ausübungspreis minus Preis des zugrunde liegenden Basiswerts.

Der Zeitwert entspricht dem Preis des gedeckten Optionsscheins im Laufe der Zeit, der sinken kann, wenn das Verfallsdatum des Optionsscheins naht.

CWs verlieren in der Regel in der ersten Hälfte ihrer Laufzeit rund ein Drittel ihres Zeitwerts und die restlichen zwei Drittel in der zweiten Hälfte.

Beachten Sie: Der beschleunigte Rückgang des Zeitwerts bei nahendem Verfall kann dazu führen, dass kurzlaufende Optionsscheine mit einer hohen Prämie mit einem höheren Risiko behaftet sind.

Die nachfolgende Abbildung zeigt, wie Optionsscheine bewertet werden. Beachten Sie bitte, dass dies eine vereinfachende Darstellung ist; es gibt noch weitere Variablen, die den Preis eines Optionsscheins beeinflussen.

Was bedeutet Delta?

Wenn Sie mit diesem Produkt traden, werden Sie häufig den Begriff "Delta" in Verbindung mit einem bestimmten Optionsschein hören. Damit wird die Wertänderung eines CW verglichen mit den Kursbewegungen des zugrunde liegenden Basiswerts bezeichnet.

Diese kann positiv oder negativ sein. Bei einem Call-Optionsschein wird das Delta zwischen 0 und 1 liegen, bei einem Put-Optionsschein zwischen -1 und 0.

Wenn zum Beispiel ein CW auf den zugrunde liegenden Basiswert ABC ein Delta von 0,50 hat, bedeutet das, dass bei einem Anstieg des Kurses von ABC um 1 € der Wert des CW bei ansonsten unveränderten Parametern um 0,50 € steigen wird.

Elastizität bei Optionsscheinen

Mit Elastizität, manchmal auch als Leverage bezeichnet, ist die prozentuale Änderung des Preises eines CW bei einer Änderung des Kurses des zugrunde liegenden Basiswerts um 1 % gemeint.

Sie wird berechnet, indem man die Leverage (Hebelwirkung) eines CW mit dessen Delta multipliziert. Wenn zum Beispiel ein CW für den Vermögenswert ABC ein Delta von 0,5 und einen Hebelfaktor von 5 hat, dann gilt:

Elastizität = 0,5 x 5 = 2,5 %

Prämie

Der Kaufpreis eines CW wird als seine Prämie bezeichnet. Der jeweilige Inhaber des Optionsscheins zahlt die Prämie, da das Recht, einen zugrunde liegenden Basiswert zu einem attraktiveren Preis zu verkaufen oder zu kaufen, einen Wert hat.

Ihr initialer Kapitaleinsatz, auf den sich Ihr potenzieller Verlust beschränkt, entspricht der Anzahl der von Ihnen gekauften Optionsscheine multipliziert mit der Prämie. Vergessen Sie nicht: Bei CWs gibt es keine Margin-Calls. Sie stehen aber dennoch im Risiko, ihre gesamtes Kapital in dem Trade zu verlieren, wenn Ihr Ausübungspreis erreicht wird. Um dies zu vermeiden, könnten Sie über die Verwendung von Stop-Loss-Orders oder Limits nachdenken, um Ihr Abwärtspotenzial zu kontrollieren.

Zusammenfassung dieser Lektion

  • Optionsscheine (Covered Warrants bzw. CWs) sind börsennotierte Wertpapiere, mit denen der Inhaber das Recht, aber nicht die Pflicht erwirbt, einen zugrunde liegenden Basiswert an oder vor einem bestimmten Verfallsdatum zu einem bestimmten Preis (dem Strike oder Ausübungspreis) zu kaufen (Call-CWs) oder zu verkaufen (Put-CWs).
  • CWs ähneln in bestimmten Aspekten zwar Optionen, haben aber in der Regel längere Laufzeiten. Sie bieten zudem in der Regel eine größere Spannweite von Ausübungspreisen und Verfallsdaten sowie engere und transparentere Spreads.
  • CWs werden von Finanzinstituten wie zum Beispiel Banken herausgegeben und bieten in der Regel eine bessere Preistransparenz und hohe Liquidität
  • Bei CWs ist Ihr Risiko auf den Betrag ihres initialen Kapitaleinsatzes begrenzt, und es gibt keine Margin-Calls.
  • Die Höhe etwaiger Gewinne ist zwar hypothetisch unbegrenzt, aber Sie können dennoch Ihren gesamten Kapitaleinsatz verlieren, wenn sich der Markt zu Ihren Ungunsten bewegt und Ihr Ausübungspreis erreicht wird
  • CWs sind komplex und werden deshalb in der Regel von erfahrenen Marktteilnehmern gehandelt, die anspruchsvolle Strategien verfolgen
Lektion abgeschlossen