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Die Grundlagen des Devisenhandels

Lektion 3 von 9

Strategien und Tipps für den Umgang mit dem Forex-Spread

Sie wissen nun, was ein Forex-Spread ist und von welchen Faktoren er beeinflusst wird. Als Nächstes beschäftigen wir uns mit einigen wichtigsten Trading-Methoden im Zusammenhang mit Spreads. Zudem erfahren Sie, wie Sie sich vor einem steigenden Spread schützen.

Vorsicht vor einem steigenden Spread

Wie Sie mittlerweile vielleicht wissen, bezeichnet der Spread die primären Kosten im Devisenhandel. Das heisst, ein breiterer Spread führt letztlich zu höheren Handelskosten.

Zeiten mit hoher Volatilität, illiquide Währungspaare und Hebel (sowie weitere Faktoren) können die Gesamtgebühren beeinflussen, die Sie für Ihre Trades zahlen. Wenn Sie die drei unten beschriebenen Techniken kombinieren, können Sie das Risiko von Trades mit einem hohen Spread verringern.

Grundsätzlich können Sie diese Schritte beim Ausführen und Schliessen eines Trades einsetzen, da sich der Spread auch im Zeitraum zwischen dem Eröffnen und Schliessen der Position ändern kann.

Faktoren im Auge behalten, die die Höhe des Spreads beeinflussen

Wiederholen wir kurz die drei Hauptfaktoren, die sich auf Forex-Spreads auswirken:

• Volatilität: Erhebliche Veränderung des Kurses eines Währungspaars, die durch die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten, ein wichtiges Ereignis oder geringe Liquidität verursacht werden kann.

• Liquidität: Weniger Teilnehmer, die an einem Markt traden, können auch zum Steigen eines Spreads führen, da es zu drastischen Kursveränderungen kommen kann.

• Nachrichten: Vor einem bekannten Nachrichten- oder Marktereignis können Liquiditätsanbieter ihre Spreads erhöhen, um einige ihrer Risiken auszugleichen.

Nachrichten und die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten können einen erheblichen Einfluss auf die Kursbewegungen eines Marktes haben. Einige Minuten nach einem Ereignis kehrt der Spread jedoch normalerweise zu seinem Mittelwert zurück. Es kann also von Vorteil sein, abzuwarten und erst dann aktiv zu werden, wenn der Spread enger wird.

Ein Beispiel: Sie möchten USD/JPY traden. Daher kann es angebracht sein, sich über bevorstehende Schockereignisse oder Datenveröffentlichungen zu informieren, die den Spread beeinflussen könnten. Dazu halten Sie sich mit den aktuellen Nachrichten auf dem Laufenden und verwenden einen Wirtschaftskalender.

Unten sehen Sie einen Auszug aus einem Wirtschaftskalender. Bei Ereignissen, deren Auswirkungen als „hoch“ eingestuft werden, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie den Spread erhöhen. Das heisst, sofern Ihre Strategie nicht darin besteht, von diesen Veröffentlichungen zu profitieren, ist es sinnvoller, um diese Ereignisse herum zu traden.

Beispiele für Ereignisse, welche die Volatilität und Forex-Spreads erhöhen könnten:

• Veröffentlichungen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP): der Gesamtwert der in einem bestimmten Zeitraum in einem Land hergestellten Waren und Dienstleistungen

• Verbraucherpreisindex (VPI): misst die Preisentwicklung bei Konsumgütern in einem Land (oder Inflationsdaten)

• Non-Farm Payrolls (NFP): eine monatliche Statistik, die meist am ersten Freitag des Monats veröffentlicht wird und Auskunft über die Beschäftigungszahlen in der Privatwirtschaft in den USA gibt, ohne Beschäftigte in der Landwirtschaft

Währungspaare mit hoher Liquidität wählen

Eine andere Strategie, die viele Trader und insbesondere Einsteiger verfolgen, besteht darin, Währungspaare mit hoher Liquidität zu wählen. Unter normalen Marktbedingungen haben Hauptwährungspaare meist den engsten Spread. Beispiele:

Das liegt daran, dass ihr Handelsvolumen hoch ist. Allerdings traden sie nicht immer mit engen Spreads. Bedenken Sie, dass Liquidität nur ein Faktor ist, der den Spread beeinflussen kann. Diese Währungspaare sind auch den Einflüssen von Marktvolatilität und der Nachrichten unterworfen.

Da Währungen aus Schwellenländern gegenüber Hauptwährungspaaren in der Regel höhere Spreads haben, verfolgen manche Trader die Strategie, sie in kleineren Lotgrössen zu traden als Hauptwährungspaare.

Unten sind zwei Hauptwährungspaare abgebildet, USD/JPY und EUR/USD, sowie AUD/CNH und CAD/CNH, die beide Währungspaare aus Schwellenländern sind.

Die beiden Hauptwährungspaare, USD/JPY und EUR/USD, haben enge Spreads, nämlich 0,7 bzw. 0,6 Pips. Bei den Währungen aus Schwellenländern, CAD/CNH und AUD/CNH, sind die Spreads dagegen deutlich höher.

Zu den Haupthandelszeiten traden

Auch die Tageszeit hat Einfluss auf Forex-Spreads. Daher kann es sinnvoll sein, dies bei der Entwicklung Ihrer Strategie zu berücksichtigen. Während der Haupthandelszeiten – wie London, New York, Sydney und Tokio – sind die Forex-Spreads in der Regel am engsten, was auf das hohe Volumen der gehandelten Währungen zurückzuführen ist.

Wenn Sie zu diesen Zeiten traden, können Sie von engeren Spreads profitieren. In dem Zeitraum, in dem sich die Handelszeiten in London und New York überschneiden, können die Spreads sogar noch weiter sinken, sodass dies der ideale Zeitraum für das Traden auf diesen Märkten ist. Dieser Zeitraum liegt zwischen 8 und 11 Uhr (Eastern Time).

Zusammenfassung

  • Durch Bestimmung des richtigen Zeitpunkts für das Traden eines Währungspaars lassen sich die wesentlichen Kosten für den Devisenhandel (der Spread) verringern.
  • Volatilität, Liquidität und Ereignisse sind die wesentlichen Faktoren, die Spreads beeinflussen können.
  • Je höher die Liquidität an einem Markt ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit eines engen Spreads und umgekehrt.
  • Unmittelbar vor der Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten können die Spreads steigen, da Trader die Ankündigung abwarten, bevor sie in einen Markt einsteigen.
Lektion abgeschlossen