Weiter zum Inhalt

Die Grundlagen des Devisenhandels

Lektion 1 von 9

How to short forex: short-selling currency explained

Traditionell wurden Leerverkäufe (auch als „shorten“ oder „Short-Selling“ bezeichnet) im Rahmen ausgehandelter Kontrakte auf Aktienmärkten eingesetzt. Diese Methode hat sich jedoch auf nahezu alle Finanzinstrumente ausgeweitet. Der Forex-Markt ist da keine Ausnahme.

Normalerweise nutzen Trader dieses Verfahren, um das Währungsrisiko abzusichern oder einfach von der prognostizierten Analyse zu profitieren. Einfach ausgedrückt: Beim Leerverkauf von Währungen werden in der Annahme einer bärischen Stimmung Positionen eröffnet.

Schon gewusst?

Die Marktstimmung, auch Anlegerinteresse genannt, ist die allgemein vorherrschende Einstellung der Anleger, was den Kurs eines bestimmten Vermögenswerts oder eines Sektors angeht.

Sie wird als „bärisch“ oder „Bärenmarkt“ beschrieben, wenn der Markt an Wert verliert, bzw. als „bullisch“ bzw. „Bullenmarkt“, wenn seine Zukunft als positiv eingestuft wird, wodurch sein Wert effektiv steigt, da mehr Anleger an dem Markt kaufen.

In dieser Lektion lernen wir die Grundlagen über Leerverkäufe von Devisen mit den zugehörigen Schritten kennen. Ferner geben wir nützliche Tipps zu geeigneten Risikomanagement-Tools, die Ihnen in der Trading-Welt gute Dienste leisten können.

Was steckt hinter Leerverkäufen von Währungen?

Der Begriff „Leerverkäufe“ oder „Short-Selling“ ist für viele unerfahrene Trader verwirrend. Wie soll man etwas verkaufen, das man nicht besitzt?

Wie bereits erwähnt, ist dies eine Methode, die zunächst auf den Aktienmärkten eingesetzt wurde und erst später im Forex-Handel. Trader wollten auf den fallenden Kurs einer Aktie spekulieren und entwickelten daher einen faszinierenden Mechanismus dafür. Trader dieses Typs besitzen die Aktie, gegen die sie wetten möchten, nicht unbedingt, doch jemand anderes vermutlich schon.

Irgendwann erkannten Broker darin eine potenzielle Chance. So fingen sie an, Kunden, die die Aktie besassen, mit anderen Kunden zusammenzubringen, die sie verkaufen wollten, ohne sie zu besitzen. Auf diese Weise begann das Spekulieren mit der Kursentwicklung eines Markts.

Um im Devisenhandel eine Short-Position zu eröffnen, muss man etwas Währungspaare, die Funktionsweise der Handelssysteme und Risikomanagement wissen. Auf dem Forex-Markt laufen Transaktionen anders ab als bei Aktien. Das heisst, der Leerverkauf eines Währungspaars gestaltet sich ganz anders.

Beim Leerverkauf eines Währungspaars verkaufen Sie im Grunde die Basiswährung und kaufen die Notierungswährung in der Erwartung, dass der Wert des Währungspaars sinkt.

Jede Währungsnotierung wird als „zweiseitige Transaktion“ angegeben, wie im Bild unten zu sehen ist. Das heisst, bei einem Leerverkauf des Währungspaars GBP/EUR verkaufen Sie nicht nur die Pfund Sterling, sondern kaufen auch den Euro.

Aus diesem Grund muss für den Trade kein „Leihgeschäft“ erfolgen. Zudem werden Devisennotierungen in der Regel in einem leicht lesbaren Format angegeben, was das Shorten vereinfacht.

Das bedeutet, für einen Leerverkauf von EUR/USD beispielsweise würden Sie in Ihrem Handelsticket auf der Seite der Notierung, die mit „Verkauf“ bezeichnet ist (wie im Bild unten dargestellt), den zu „verkaufenden“ Euro-Betrag auswählen und Ihren Trade platzieren.

Das Schliessen Ihrer Forex-Position ist genauso einfach. Sie müssen lediglich dieselbe Anzahl an Währungseinheiten „kaufen“, die Sie „verkauft“ haben, um den Trade am Markt zu schliessen.

Wenn der Kauf des Währungspaars weniger kostet als zum Zeitpunkt des Verkaufs, haben Sie einen Gewinn erzielt (abzüglich Provision und Gebühren). Lag der Kurs beim Kauf auf dem Markt hingegen höher als beim Verkauf, dann haben Sie einen Verlust realisiert – und zwar zusätzlich zu Provisionen, Gebühren und anderen Kosten, die Ihr Makler unter Umständen erhebt.

Zudem könnten Sie auch nur einen Teil Ihres Trades schliessen. Zur Veranschaulichung ein Beispiel.

Beispiel

Angenommen, Sie haben für 100 000 USD eine Short-Position für EUR/USD eröffnet. Wird das Währungspaar abgewertet, könnten Sie einen Gewinn für den Trade erzielen, wenn Sie Ihre Position geschlossen haben (abzüglich Provisionen, Gebühren und Aufschlägen, sofern relevant).

Allerdings nehmen wir nun an, dass der Wert weiter sinkt, sodass wir nicht die gesamte Position schliessen wollen. Sie möchten daher nur die Hälfte schliessen, damit die Anfangskosten gedeckt sind, Sie den Trade jedoch behalten.

Sie können nun manuell eine Anzahl von Einheiten eingeben, die der Hälfte der im Handelsticket eröffneten Positionsgrösse entspricht, in diesem Fall wären es 2. Anschliessend klicken Sie auf „Schliessen“.

Zu diesem Zeitpunkt haben Sie einen Gewinn erzielt, der für die Hälfte des Trades (50 000 USD) der Kursdifferenz zwischen dem Einstiegspreis und dem niedrigeren Kurs beim Schliessen entspricht.

Der Rest des Trades verbleibt im Markt, bis Sie beschliessen, weitere 50 000 USD in EUR/USD zu kaufen, um den Rest der Position zu „verrechnen“ oder zu schliessen.

Allerdings sollten Sie bedenken, dass Sie mit Ihren Trades nicht immer einen Gewinn erzielen. Wir bleiben beim Beispiel von oben, bei dem Sie eine Short-Position für EUR/USD im Wert von 100 000 USD eröffnet haben.

Steigt der Wert des Währungspaars, anstatt wie von Ihnen erwartet zu fallen, würden Sie einen Verlust verzeichnen (sofern Sie die Position nach Ansteigen des Markts geschlossen haben).

Ein Beispiel: Als der Markt sich gegen Sie entwickelte, haben Sie einen Verlust von 15 000 USD erlitten. Ihre Position wäre also 75 000 USD wert. Wenn Sie wie zuvor die Hälfte des Trades geschlossen haben, erhalten Sie 37 500 USD zurück (ohne Berücksichtigung von Provisionen, Gebühren und sonstigen Kosten).

Die andere Hälfte würde im Markt verbleiben, bis Sie beschliessen, noch einmal 37 500 USD in EUR/USD zu kaufen, um aus dem Markt auszusteigen (sofern keine weiteren Verluste entstanden sind).

Bedenken Sie, dass Sie unter Umständen auch Provisionen, Gebühren und/oder sonstige Kosten zahlen müssen, die von Ihrem Makler festgelegt wurden.

Risikomanagement bei Leerverkäufen von Währungen

Forex-Leerverkäufe sind mit einem hohen Risiko verbunden, da es keine Begrenzung des Verlusts für einen Trade gibt. Bei einem Long-Trade (Kauf) kann der Wert einer Währung nicht unter Null fallen. Bei Short-Trades sind Verluste jedoch unbegrenzt, da Forex-Werte theoretisch ins Unendliche steigen können.

Einige Möglichkeiten, um dieses Leerverkaufsrisiko zu mindern:
• Anwenden einer Stop-Loss-Order auf Ihre Trades
• Überwachen der wichtigen Level von Unterstützung und Widerstand für Ein-/Ausstiegspunkte
• Informieren über die aktuellen Wirtschaftsnachrichten und -ereignisse für potenzielle Abwärtsrisiken
• Verwenden von Preisalarmen bei Trades, um auf dem Laufenden zu bleiben, wenn Sie die Plattform gerade nicht nutzen

Schon gewusst?

Preisalarme sind Mobil- und E-Mail-Benachrichtigungen, die Sie informieren, wenn auf einem bestimmten Markt ein bestimmtes Kurslevel erreicht wurde. Diese Alarme können an Ihre wichtigen Einstiegs- bzw. Ausstiegslevel angepasst werden.

Das Management der Risiken bei Ihren Short-Trades ist unerlässlich für einen erfolgreichen Trade.

Zusammenfassung

  • Leerverkäufe von Forex-Paaren sind vorzugsweise für Märkte mit Abwärtstrend geeignet.
  • Das Shorten von Währungen sollte sorgfältig überdacht werden, da es mit zusätzlichen Risiken verbunden ist, selbst bei einem rückläufigen Ausblick.
  • Leerverkäufe werden in der Regel von grossen Organisationen zur Absicherung oder von Tradern genutzt, die von rückläufigen Märkten profitieren möchten.
  • Ziehen Sie den Einsatz der in dieser Lektion genannten Risikomanagement-Methoden in Betracht, da unvorteilhafte Kursbewegungen auf dem Markt zu hohen Verlusten führen können.
Lektion abgeschlossen