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Die Qual der Wahl – wählen Sie das passende Produkt für Sie

Lektion 6 von 7

Das passende Produkt finden

Es gibt viele Möglichkeit an den Märkten zu agieren, damit Sie Ihre finanzielle Freiheit erlangen. In dieser Lektion werden unterschiedliche verfügbaren Produkte behandelt, sowie dessen Risiken und Vorteile.

Beachten Sie stets, dass die Wahl des Produkts von Ihren persönlichen Umständen abhängt. Dazu gehört u.a. Ihre Risikobereitschaft, wann Sie Ihren Trade schließen oder Ihre Aktien verkaufen müssen und wie viel Zeit Sie zur Überwachung zur Verfügung haben.

Anlageprodukte

Wenn Sie daran interessiert sind, am Markt langfristige Renditen zu erzielen, können Anlageprodukte zu Ihrer Strategie passen. Obwohl sie nicht gehebelt sind, sind sie dennoch mit einem gewissen Marktrisiko verbunden.

Sie können diese Produkte viele Jahre lang halten, solange Sie mit den Renditen und der Qualität Ihrer Bestände zufrieden sind.

Aktienhandel

Ein Symbol für ein Unternehmen neben einem Tortendiagramm, das abbildet, dass Unternehmensaktien unterschiedlichen prozentualen Beteiligungen entsprechen.

Aktienhandel ist wahrschenlich das, woran Sie zuerst denken, wenn es um die Börse geht. Damit wird der direkte Kauf von Anteilen an börsennotierten Unternehmen bezeichnet.

Wenn Sie beschließen, Aktien-Trading für Ihren Vermögensaufbau zu verwenden, werden Sie der wirtschaftliche Eigentümer Ihrer gekauften Vermögenswerte sein. Dementsprechend sind Sie auch dazu berechtigt, die mit der Anlage verbundenen Dividenden zu erhalten.

Diese werden nach dem Ermessen des Unternehmens ausgeschüttet. Es kann vorkommen, dass es beschließt keine Dividende auszuzahlen oder zu einem bestimmten Zeitpunkt damit aufzuhören. Einige Unternehmen verwenden ihre Gewinne, um ihre eigenen Aktien zurückzukaufen, oder um sie in neue Übernahmen zu investieren.

Wenn die Märkte schwach sind, können selbst die Aktien mit der weltweit besten Wertentwicklung unter Druck geraten und an Wert verlieren. Qualitätsaktien können sich jedoch erholen und geduldige Anleger belohnen.

Das Aktien-Trading gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihr eigenes diversifiziertes Portfolio aufzubauen und Aktien bei Unternehmen zu kaufen, bei denen Sie mittelfristig von einem steigenden Wert ausgehen. Wenn Sie beschließen, dass eine Aktie nicht so gut abschneidet wie erhofft, können Sie sie verkaufen und nach einer besseren Option suchen.

Im Unterschied zu anderen Trading-Produkten berechnen Anlagekonten in der Regel geringe oder auch keine Gebühren für die Führung Ihres Aktiendepots. Das ist vorteilhaft, denn wenn Sie eine Aktie finden, mit der Sie Gewinn machen, werden Sie sie vielleicht so lange wie möglich halten wollen. Die meisten Anbieter werden jedoch eine Kommission erheben, wenn Sie Aktien kaufen oder verkaufen.

Verwaltete Portfolios

Das ist eine Alternative zum Kauf einzelner Aktien. Sie werden oft von einem Broker verwaltet und die Fleißarbeit bezüglich der Auswahl von Aktien und der Zusammenstellung eines diversifizierten Portfolios wird in der Regel für Sie übernommen.

Ein Diagramm, das zeigt, dass ein verwaltetes Portfolio eine Kombination unterschiedlicher Aktien, Anleihen und Rohstoffe enthalten kann.

Verwaltete Portfolios können nach Ihrem Risikoprofil strukturiert werden, sodass Sie nach einem suchen können, das zu Ihnen passt. Anleihen und Rohstoffe gehören in der Regel ebenfalls dazu, und können Ihr Portfolio weiter diversifizieren.

Da sie nicht gehebelt sind, kann davon ausgegangen werden, dass sie sich für risikoscheue Personen eignen. Allerdings können verwaltete Portfolios auch risikoreichere Anlagen enthalten, was die inhärente Belastung erhöht.

Diese könnten ein solider Einstieg in den Markt sein, da sie sowohl eine sofortige Diversifizierung als auch eine fachkundige Verwaltung bieten, und das alles in einem einfachen Produkt.

Schon gewusst?

Wissen Sie schon, in welche Aktien Sie investieren möchten? Sind Sie sicher, dass Sie genug Zeit haben, um alle Investitionen zu beobachten?

Wenn Sie ein verwaltetes Portfolio wählen, wird Ihnen eine Menge Arbeit abgenommen. Sie können sich den Aufwand sparen und die Diversifizierung den Fachleuten überlassen. Eine narrensichere Lösung ist das jedoch nicht.

Wie alle Portfolios können sie auf kürzere Sicht Kursschwächen aufgrund der allgemeinen Marktbedingungen verzeichnen.

Auch Portfoliomanager sind nicht immun gegen schlechte Entscheidungen – sie könnten die falschen Sektoren oder Aktien auswählen.

Börsengehandelte Fonds (ETFs)

Eine Zeichnung, die zeigt, dass ETFs aus einer Kombination aus Aktien, Anleihen und anderen Vermögenswerten aufgebaut sind, die alle einem bestimmten Sektor folgen.

Börsengehandelte Fonds (ETFs) bilden eine Sammlung von Aktien nach, beispielsweise einen Index oder auch unterschiedliche Vermögenswerte wie Aktien und Anleihen. Sie sind eine relativ einfache Möglichkeit, Exposure auf eine Reihe von Aktien zu erhalten.

Sie können sie genau wie eine Aktie in Ihrem Handelskonto für Aktienhandel kaufen. Zudem könnten sie in einigen verwalteten Portfolios bereits enthalten sein.

Sie sind vielfältig und kostengünstig und damit eine weitere Möglichkeit, die Sie wählen können, wenn Sie Ihre Investitionsreise beginnen.

Zudem sparen Sie Zeit, da Sie keine Einzelaktien recherchieren müssen. Sie können stattdessen einen ETF mit einem bestimmten Thema auswählen, wie globale Aktien. Sie brauchen sich um die Beobachtung der einzelnen enthaltenen Aktien nicht zu kümmern.

Börsengehandelte Rohstoffe (ETCs)

Börsengehandelte Rohstoffe (ETCs) ähneln ETFs, haben aber anstelle von Aktien oder Indizes Rohstoffe als zugrundeliegenden Vermögenswert.

Das könnte ein einzelner Rohstofftyp oder ein diversifizierter Index an Rohstoffen rund um ein Thema wie zum Beispiel Landwirtschaft sein. Letzterer könnte mehrere unterschiedliche Agrarprodukte in einem ETC enthalten, zum Beispiel Gerste, Mais und Milch.

Trading und Hebelprodukte

Sobald Sie Leverage (Hebelwirkung) einsetzen, begeben Sie sich in den Bereich des Tradings statt der Anlage.

Wie Sie bereits gelernt haben, können Aktien ohne Hebelwirkung gekauft und als langfristige Anlage genutzt werden. Wenn aber ein Hebel für dieselben Aktien verwendet wird, geht es mehr um ihre kurzfristigen Preisänderungen als um ihr langfristiges Wachstumspotenzial.

Die Hebelwirkung ermöglicht Ihnen, ein höheres Marktexposure mit relativ geringem initialen Kapitaleinsatz zu erzielen. Das erhöhte Risiko ist auf die potenziell verstärkten Gewinne oder Verluste zurückzuführen.

In viele Finanzinstrumente ist ein Hebel eingebaut und sie können für die meisten zugrundeliegenden Märkte wie Aktien, Rohstoffe, Forex und Indizes verwendet werden. Statt des direkten Kaufs eines Vermögenswerts wählen Sie eine gehebelte Position und erhöhen damit unmittelbar das Risiko- und Ertragsprofil des Trades.

Derivate mit Hebel werden in der Regel von kurzfristigen Tradern genutzt, die darauf aus sind von steigenden oder fallenden Märkten zu profitieren.

Differenzkontrakte (CFD)

CFD-Trading ist eine Möglichkeit, eine Position auf die Preisänderungen eines Vermögenswerts zu eröffnen. Statt den Vermögenswert selbst zu besitzen, handeln Sie auf der Basis der Kursbewegungen des zugrundeliegenden Marktes.

Sie verwenden ebenfalls einen Hebel, sind aber relativ einfach zu verstehen. CFDs ermöglichen es Ihnen, sich in Bezug auf jede Anlageklasse long oder short zu positionieren.

Ein Diagramm, das die Verstärkung Ihrer Gewinne und Verluste aufgrund der Hebelwirkung zeigt.

Der Preis, zu dem Sie eine CFD-Position eröffnen, beruht auf dem Wert des Basiswerts. Da es sich um einen gehebelten Trade handelt, zahlen Sie nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten für den Handel des Vermögenswerts zwecks Teilnahme am Markt. Die verwendete Hebelwirkung steigert das Risiko, dass sich sowohl Gewinne als auch Verluste vervielfachen können. Und so funktioniert es.

Angenommen Sie möchten eine bestimmte Aktie handeln, die mit 2,45 € bewertet ist. Sie eröffnen einen Trade und kaufen 1.000 CFDs. Der Gesamtwert Ihrer Position beträgt 2.450 €, und Sie müssen eine Margin von 10 % (bzw. 245 €) zahlen. Das verleiht Ihnen einen 10-fachen Hebel, also das zehnfache Marktexposure.

Übung

Wenn im obigen Beispiel der Aktienkurs auf 2,60 € steigt und Sie den Trade schließen, haben Sie einen Gewinn von 0,15 € je Aktie erzielt.

Wie hoch ist Ihr Gesamtgewinn und welchem Prozentsatz Ihrer ursprünglichen Anlage entspricht er?

  • a 260 € und 51,22 %
  • b 150 € und 51,22 %
  • c 150 € und 61,22 %
  • d 260 € und 61,22 %

Richtig

Falsch

Da Sie Exposure auf 1.000 Aktien gekauft haben, beträgt Ihre Gesamtrendite 0,15 € Gewinn pro Aktie multipliziert mit 1.000, ergibt 150 €. Wenn Sie diese 150 € durch Ihren initialen Kapitaleinsatz von 245 € dividieren und dann mit 100 multiplizieren, gelangen Sie zu einem Gewinn von 61,22 %.
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Optionen

Diese Finanzinstrumente sind aufgrund ihrer Struktur etwas komplexer als CFDs.

Optionen sind Kontrakte, die Ihnen das Recht, aber nicht die Pflicht geben, einen Vermögenswert an oder vor einem vereinbarten Termin (Verfallsdatum) zu einem festgelegten Preis (Ausübungspreis) zu kaufen oder verkaufen. Um eine Option kaufen zu können, zahlen Sie einen als Prämie bezeichneten Betrag, aber der Trade wird nur ausgeführt, wenn Sie Ihre Option ausüben.

Es gibt zwei Haupttypen von Optionen: Vanilla Optionen und Barriers.

Vanilla Optionen

Zuerst der einfache Teil. Call-Optionen verwenden Sie, wenn Sie glauben, dass ein Markt steigen wird, während Sie mit der Eröffnung einer Position in Put-Optionen auch von einem fallenden Markt profitieren können. Da Sie nicht verpflichtet sind, Ihren Trade auszuführen, können Sie Ihre Option verfallen lassen, wenn sich der Markt zu Ihren Ungunsten bewegt.

Eine Grafik, die darstellt, wie eine Call-Option funktioniert, wenn Sie kaufen, weil sie glauben, dass der Markt steigen wird.

Im Preis der Option ist die Hebelwirkung inbegriffen, aber das ist nicht der einzige Aspekt, den Sie bedenken müssen. Optionen sind insofern komplex, weil sie Ausübungspreise und Verfallstermine haben. Die Formel zur Ermittlung ihres Werts verwendet Variablen wie die Sensitivität gegenüber der Volatilität oder die Auswirkungen von Zinsänderungen.

Barriers

Diese Optionen haben eine zusätzliche Ebene, die sie noch komplexer macht: Sie wählen ein Level, ab dem die Option wirksam wird. Ihr Gesamtrisiko wird im Wesentlichen zu einem Stop-Loss für Ihren Trade. Barrier-Optionen bewegen sich parallel zum zugrundeliegenden Basiswert. Das beduetet, wenn sich der Preis des Basiswerts ändert, ändert sich auch der Preis Ihrer Option.

Sie könnten auch eine Put-Option als Hedging-Strategie verwenden, wenn Sie befürchten, dass die Märkte fallen könnten. Statt Ihre lokalen Anlagen zu verkaufen, könnte der Kauf einer Put-Option auf einen Index wie den FTSE 100 dazu beitragen, Ihrem Gesamtportfolio eine Schutzschicht zu verleihen.

Wenn der Markt nachgibt, wäre Ihr Aktienportfolio weniger wert, aber Sie könnten mit der Put-Option trotzdem einen Gewinn erzielen und damit Ihren Gesamtverlust reduzieren.

Sie möchten mehr erfahren? Hier finden Sie unseren vollständigen Kurs zu Optionen.

Kassa

Kassahandel wird für Forex, Indizes, ETFs, Aktien und Rohstoffe angeboten. Dabei zahlen Sie den aktuellen Marktpreis für den jeweils gehandelten Vermögenswert.

Ein Kassamarkt kann sich sowohl auf einen physischen zugrundeliegenden Vermögenswert als auch auf ein derivatives Finanzinstrument beziehen. Der größte Unterschied besteht darin, dass Sie bei Hebelprodukten keine Lieferung des Basiswerts erhalten, sondern nur auf dessen Kursbewegungen handeln.

Wenn Sie glauben, dass ein Index in den kommenden Wochen steigen wird, können Sie eine Position darauf mit dem Kassakurs und zusätzlichem Hebel kaufen, der das potenzielle Risiko und den Ertrag des Trades erhöht.

Kassahandel ist in vielerlei Hinsicht Trading in seiner grundlegendste Form, aber durch Leverage kommt ein Element der Komplexität hinzu. Es gibt kein Verfallsdatum, sodass Sie den Trade offen halten können, solange Sie möchten, ohne sich über einen herannahenden Verfall Sorgen machen zu müssen.

Futures

Eine Infografik, die den Unterschied zwischen Kassahandel, Optionen und Futures-Kontrakten erklärt.

Ein Futures-Kontrakt ist eine Vereinbarung zwischen einem Käufer und einem Verkäufer, einen Vermögenswert zu einem festgelegten Preis zu einem vereinbarten Termin in der Zukunft zu handeln. Im Unterschied zu Optionen besteht eine Verpflichtung, den Trade abzuwickeln.

Außerdem gilt: Wenn Ihr Verlust nicht gedeckelt ist, können Sie mehr Geld verlieren, als Sie auf Ihrem Konto haben. Angenommen Sie erwarten, dass der FTSE 100 in den nächsten drei Monaten steigen wird. Dann würden Sie einen Futures-Kontrakt kaufen, damit Sie sich an einem bestimmten Termin in der Zukunft zu einem Preis in den Markt einkaufen können, der unter dem von Ihnen erwarteten Marktpreis liegt.

Wenn der zugrundeliegende Markt sich aber zu Ihren Ungunsten bewegt und der Kurs fällt, müssen Sie den vereinbarten Preis zahlen und erleiden somit einen Verlust. Wegen der Verpflichtung, den Trade abzuwickeln, benötigen Sie genügend Geld auf Ihrem Konto, um diese Verlustposition decken zu können.

Futures enthalten auch einen Hebel, aber die Kosten sind inbegriffen und werden jeden Tag vom Handelskurs abgezogen.

Sie können Futures an verschiedenen Märkten handeln, darunter auf Aktien, Indizes, Anleihen und Rohstoffe.

Wenn Sie direkt am Markt handeln, erhalten Sie die Lieferung des Vermögenswerts. Das geschieht jedoch nur bei Verfall. Sie können das vermeiden, indem Sie den Kontrakt vorher verkaufen.

Sie können auch CFDs für den Trade mit Futures-Kontrakten einsetzen, sodass Sie den zugrundeliegenden Basiswert niemals physisch besitzen.

Wertpapiere (börsengehandelte Produkte)

Je nachdem, wo Sie ansässig sind, steht Ihnen eine breite Palette von Wertpapieren (börsengehandelter Produkte) für Ihr Trading zur Verfügung. ETCs und ETFs gehören ebenfalls in diese Kategorie, werden aber häufig als Element langfristiger Anlagen genutzt.

Einige Wertpapiere sind komplizierter als andere und möglicherweise für Trader besser geeignet als für Anleger, aber darauf wird im späteren Teil des Kurses genauer eingegangen. Grund hierfür ist, dass sie dafür vorgesehen sind, Ihnen zu helfen Handelschancen bei kurzfristigen Bewegungen eines Basiswerts zu nutzen.

Diese Produkte können Ihnen Exposure auf unterschiedliche Vermögenswerte bieten, darunter Aktien, Indizes, Forex, Rohstoffe und sogar Kryptowährungen.

Im Folgenden erfahren Sie, wie sie funktionieren und wie sie sich von außerbörslichen (OTC) Trading-Produkten wie CFDs unterscheiden.

Knock-Out-Zertifikate

Hausaufgabe

Ihr Erfolg bei der Nutzung von Trading- und Anlageprodukten hängt davon ab, wie gut Sie die Korrelation verstehen zwischen den Aktien, die Sie in Ihrem langfristigen Portfolio besitzen und denen, die Sie stattdessen lieber handeln.

Testen Sie unser Tool, um herauszufinden, wie die verschiedenen Anlageklassen miteinander korrelieren. Angenommen Sie führen dieses Experiment mit Ihrer Lieblingsaktie und Ihrem Lieblingswährungspaar durch, verstehen Sie dann, wie sich das eine auf das andere auswirken würde?

Ein Beispiel, wie Leverage (Hebelwirkung) funktioniert, wenn Sie ein Knock-Out-Zertifikat handeln und wie es finanziert wird.

Knock-Out-Zertifikate, auch Knock-Outs genannt, sind Wertpapiere mit Hebel. Sie können sie verwenden, um sich auf einem Markt long oder short zu positionieren und ihr Preis bildet den zugrundeliegenden Vermögenswert eins zu eins nach.

Bei jedem Knock-Out-Trade legen Sie ein Knock-Out-Level fest, das Ihr maximales Risiko begrenzt. Das Level bestimmt den Punkt, an dem Sie den Trade automatisch schließen, wenn sich der Markt zu Ihren Ungunsten bewegt. Ihr maximaler Verlust ist auf Ihren initialen Kapitaleinsatz beschränkt.

Es gibt zwei Arten von Knock-Out-Zertifikaten: Long und Short. Ein Long-Knock-Out-Zertifikat kaufen Sie, wenn Sie vermuten, dass der Kurs des zugrundeliegenden Marktes steigt. Wenn das der Fall ist, erzielen Sie einen Gewinn.

Short-Knock-Out-Zertifikate eignen sich wiederrum, wenn Sie glauben, dass der Preis des Basiswerts fällt. In dem Fall, steigt der Wert des Short-Knock-Outs.

Diese Instrumente enthalten einen Hebel, aber der Betrag, den Sie akzeptieren, basiert auf dem von Ihnen festgelegten Knock-Out-Level. Je dichter es am aktuellen Preis des Basiswerts liegt, desto größer der Hebel.

Sie können auch ein sehr nützliches Tool für Trader sein, die nach einem Hebelhandelsprodukt mit Schutz vor Abwärtsrisiken suchen.

Optionsscheine

Diese Hebelprodukte geben Ihnen das Recht, aber nicht die Verpflichtung, einen zugrundeliegenden Basiswert zu dem von Ihnen gewählten Preis (Ausübungspreis) zu einem Zeitpunkt in der Zukunft zu verkaufen. Sie ähneln Optionen, weil Sie eine Prämie zahlen. Der Unterschied besteht darin, dass Ihr Risiko hierbei auf den initialen Kapitaleinsatz begrenzt ist.

Wenn Sie eine Long-Position eröffnen wollen, kaufen Sie sich mit einem Call-Optionsschein in den zugrundeliegenden Markt ein. Angenommen Sie glauben, dass der Marktpreis über Ihren Ausübungspreis steigt. Wenn das der Fall ist, können Sie Ihr Recht zum Kauf des Basiswerts zu einem geringeren Preis als dem aktuellen Marktpreis ausüben.

Wenn Sie hingegen planen den Basiswert zu verkaufen, können Sie einen Put-Optionsschein verwenden und damit im Wesentlichen eine Short-Position eröffnen. Mit Optionsscheinen können Sie auf fallende Märkte spekulieren und versuchen einen Gewinn zu erzielen, indem Sie den Basiswert zu einem höheren Preis als dem aktuellen Marktpreis verkaufen.

Nachstehend ein Beispiel zur Veranschaulichung. Angenommen Sie haben den Aktienkurs der ABC AG beobachtet, der gegenwärtig 110€ je Aktie beträgt. Sie glauben, dass der Kurs in den nächsten vier Wochen steigen wird, also beschließen Sie, einen Call-Optionsschein für 10 € mit einem Ausübungspreis von 100 € zu kaufen.

Eine Zeichnung, die zeigt, wie die Hebelwirkung beim Trading von Call-Optionsscheinen funktioniert.

Wenn Sie Recht haben und der Aktienkurs auf 150 € steigt, können Sie Ihr Kaufrecht ausüben und erzielen einen Gewinn von 40 €. Da Sie mit einem Derivat mit Hebel handeln, müssen Sie die Aktie nicht selbst besitzen, um daran zu verdienen.

Wenn Sie falsch liegen und der Aktienkurs der ABC AG ist auf 50 € fällt, werden Sie wegen des eingebauten Risikoschutzes dieses Produkts nur ihren initialen Kapitaleinsatz von 10 € verlieren.

Aufgrund der Kombination von Risikobegrenzung und Hebelwirkung können Sie Ihr Exposure am zugrundeliegenden Markt erhöhen und ihren potenziellen Gewinn vervielfachen, verhindern jedoch zugleich eine Verstärkung der Verluste.

Faktor-Optionsscheine

Ein Faktor-Optionsschein ist ein weiteres Wertpapier, das Tradern hilft, ihr Risiko zu managen. Das Produkt kann Ihnen Exposure auf Vermögenswerte wie Aktien, Rohstoffen oder Forex bieten.

Faktor-Optionsscheine sind zwar für Trader konzipiert, können aber mit geringem Hebel auch von langfristigen Anlegern verwendet werden. Grund hierfür ist, dass Sie beim Kauf eines Faktor-Optionsscheins entscheiden können, welche Hebelwirkung Ihrem Risiko entspricht.

Sie haben zudem kein Verfallsdatum, aber wenn Sie sie länger als einen Tag lang halten, kann ihre Wertentwicklung anfangen von derjenigen des Basiswerts abzuweichen. Grund hierfür ist der Zinseszinseffekt der Hebelwirkung am Tagesende.

Ihre potenziellen Gewinne werden verstärkt, ebenso aber auch etwaige Verluste. Diese werden berechnet, indem man die tägliche Wertentwicklung des Basiswerts mit dem von Ihnen gewählten Hebelfaktor multipliziert.

Ähnlich wie Optionsscheine wird Ihr Risiko bei diesen Produkten begrenzt, sodass Sie nie mehr Geld verlieren als Sie ursprünglich eingesetzt haben.

Eine Abbildung, die zeigt, wie die Hebelwirkung funktioniert, wenn Sie über einen Tag mit Faktor-Optionsscheinen traden.

Nachstehend ein Beispiel dazu. Angenommen Sie wollen sich für die ABC AG long positionieren und kaufen einen Faktor-Optionsschein mit einem Hebelfaktor von 5 für 20 €. Der Hebel ermöglicht es Ihnen, eine Position im Wert von 100 € zu eröffnen. Steigt der Kurs des Basiswerts um 20 % und schließt am Ende des Tages bei 120 €, wird Ihr Gewinn 20 € betragen (eine Rendite von 100 %).

Wenn der zugrundeliegende Markt mit demselben Faktor-Optionsschein mit dem Faktor 5 am nächsten Tag um weitere 20 % zulegt, wird er bei 144 € schließen. Ihr Gewinn wird nunmehr 44 € betragen.

Der Zinseszinseffekt, der hier zu beobachten ist, bleibt so lange bestehen, wie Ihre Position offen bleibt. Mit anderen Worten, zu Beginn eines jeden Handelstages wird Ihr Hebelfaktor (x5) auf den neuen Wert Ihrer Gesamtposition angewendet.

Dasselbe gilt jedoch auch für etwaige Verluste. Wenn der Kurs des Basiswerts nach Tag eins um 20 % fällt, wird er bei 80 € schließen. Die Marktbewegung hat Ihren initialen Kapitaleinsatz übertroffen, sodass Sie aus dem Trade ausgeknockt werden.

Bedenken Sie, dass sowohl Ihre Gewinne als auch Ihre Verluste betroffen sind und Sie daher etwaige langfristige Positionen beobachten müssen.

Die Wahl der passenden Produktkombination

Es gibt also viele unterschiedliche Produkte, mit deren Hilfe Sie Zugang zu den Finanzmärkten erhalten können. Unsere bisherigen Lektionen umfassten Themen, wie Sie mithilfe Ihres Risikoprofils und Ihres Zeithorizonts Produkte auswählen können und welche davon die passenden für Sie sind.

Sie könnten auch Leverage (Hebelwirkung) und Ihre Kenntnis der einzelnen Produkte in Ihre Überlegungen einbeziehen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Bedenken Sie jedoch, dass Sie möglicherweise mehrere finanzielle Ziele haben, die Sie erreichen möchten. Deshalb könnte sich für Sie eine produktübergreifende Strategie anbieten, auf die in der abschließenden Lektion eingegangen wird.

Zusammenfassung dieser Lektion

  • Der Kauf von Aktien, die Verwendung verwalteter Portfolios oder das Anlegen in ETFs und ETCs , gehört zu den langfristigen Anlagetätigkeiten. Sie beinhalten keine Hebelwirkung und können als Anlagetätigkeiten mit einem niedrigeren Risiko betrachtet werden.
  • Kurzfristiges Trading lässt sich in außerbörsliche Produkte und andere Wertpapiere unterteilen. Beide Anlagemöglichkeiten können als risikoreich eingestuft werden und haben ihre spezifischen Vorteile und Risiken
  • Mit OTC-Produkten wie CFDs können Sie mit Kassamärkten, Optionen und Futures traden.
  • Mit Wertpapieren wie Knock-Out-Zertifikaten, Faktor-Optionsscheinen und anderen Optionsscheinen können Sie Ihr Risiko begrenzen, sodass Sie nie mehr Geld als Ihren initialen Kapitaleinsatz verlieren.
  • CFDs, Knock-Out-Zertifikate, Faktor-Optionsscheine und andere Optionsscheine gelten allesamt als gehebelte Derivate, sodass der zugrundeliegende Vermögenswert nie an Sie geliefert wird.
Lektion abgeschlossen