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Ein Blick auf Forex-Trading-Strategien

Lektion 2 von 8

Anwendung von Currency Carry Trade-Strategien

In der vorherigen Lektion haben wir bereits das Konzept von Carry-Trades erkundet. Es ist ganz einfach: Trader versuchen, mit dieser Technik vom Unterschied der Zinssätze zu profitieren – der, wie Sie mittlerweile bestimmt wissen, als „Rollover“ bezeichnet wird.

In dieser Lektion werden FX Carry Trades anhand von Beispielen erläutert. Wir werden ausserdem beliebte Carry Trade-Strategien erkunden und uns ansehen, wie Sie diese in Ihren Trading-Plan integrieren können.

Was ist ein Currency Carry Trade und wie funktioniert er?

Bei einem Carry Trade leiht man eine Währung aus einem Land mit niedrigem Zinssatz, um den Kauf einer Währung aus einem Land mit hohem Zinssatz zu finanzieren.

Die Idee dahinter ist, solche Positionen über Nacht in der Hoffnung zu halten, dass aufgrund der positiven Differenz eine Zinszahlung geleistet wird.

Die Niedrigzinswährung wird als „Finanzierungswährung“ bezeichnet und die Hochzinswährung wird „Zielwährung“ genannt.

Wie wir in der vorherigen Lektion gelernt haben, wird dies durch Rollover-Raten erleichtert.

Zu Erinnerung: Der Broker nimmt entweder eine Last- oder Gutschrift für Ihr Handelskonto vor, abhängig von der Richtung des Trades (Long oder Short) und davon, ob die Differenz der Zinssätze positiv oder negativ ist.

Da Zinssätze pro Jahr angegeben werden, werden diese zu Zinssätzen für jeden Tag konvertiert, an dem Sie Ihre Positionen „über Nacht“ geöffnet lassen.

Denken Sie daran, dass die Zinssätze von den Zentralbanken der jeweiligen Länder gemäss der lokalen Geldpolitik festgelegt werden. Diese unterscheidet sich von Land zu Land.

Bei einem Carry Trade besteht Ihr Ziel darin, Zinsen mit einer Währung zu verdienen, in der Sie „long“ positioniert sind. Das dürfte dann die mit dem höheren Zinssatz sein.

FX Carry Trades bestehen aus zwei Hauptkomponenten:

1. Zinsänderungen

Diese Hauptkomponente bezieht sich auf die Differenz zwischen den Zinssätzen der beiden gehandelten Währungen.

Wenn beispielsweise der australische Dollar einen jährlichen Zinssatz von 4 % aufweist und der japanische Yen einen Zinssatz von 0 % hat, können Trader eine Long-Position für AUD/JPY einnehmen, um von der Zinsdifferenz von 4 % zu profitieren.

Selbst wenn sich der Wechselkurs zwischen den beiden Währungen nicht ändert, wird der Trader über Nacht von der Zinszahlung profitieren. Jedoch tendieren Zentralbanken dazu, die Zinssätze im Laufe der Zeit anzupassen.

Dies stellt ein mögliches Risiko für diese Strategie dar. Kurz gesagt besteht die Möglichkeit, dass die Zinsdifferenzen, von denen Sie bei diesem Trade profitieren, plötzlich nicht mehr zu Ihrem Gunsten ausfallen.

2. Anstieg/Sinken des Wechselkurses

Die andere Komponente der Currency Carry Trade-Strategie bezieht sich auf den Wechselkurs der beiden Währungen des von Ihnen gehandelten Paars.

Wenn Sie in einem Paar long positioniert sind, hoffen Sie, dass die Zielwährung (die Basiswährung) im Wert steigt. Wenn dies geschieht, erhalten Sie nicht nur die tägliche Zinszahlung, sondern auch die nicht realisierten Profite aus der Wertsteigerung der Währung.

Allerdings wird Ihr möglicher Profit aus der Wertsteigerung der Zielwährung erst ausgezahlt, wenn Sie den Trade schliessen.

Sie können auch Geld verlieren, wenn die Zielwährung relativ zur Finanzierungswährung an Wert verliert und dieser Wertverlust die positive Zinszahlung übersteigt.

Die Risiken von Carry Trades

Die Finanzmärkte können volatil sein. Das heisst, dass Sie trotz guter Vorbereitung und einer durchdachten Strategie Geld verlieren können.

Currency Carry Trades gehen wie die meisten Trading-Strategien mit einem gewissen Risiko einher. Wenn Sie diese Strategie verfolgen, sollten Sie auch ein angemessenes Risikomanagement in Betracht ziehen.

Potenzielle Risiken des Carry Trades:

  • Wechselkursrisiko: Wenn die Zielwährung relativ zur Finanzierungswährung an Wert verliert, findet eine Kursbewegung zu Ihrem Nachteil statt. Jedoch erhalten Sie dann weiterhin die täglichen Zinszahlungen. Schwellenländer können beispielsweise höhere Zinsen im Vergleich zu entwickelten Ländern bieten. Jedoch könnten sie auch ein höheres Wechselkursrisiko aufweisen, weil ihre Währungen tendenziell volatiler sind.
  • Zinssatzrisiko: Wenn der Zinssatz der Zielwährung sinkt und der Satz der Finanzierungswährung steigt, wird der positive Nettozins wahrscheinlich fallen. Dadurch wird die Rentabilität der Position beeinträchtigt, was potenziell zu einem Verlust führen kann.

Ein Beispiel für eine Umsetzung der Carry Trade-Strategie

FX Carry Trades in Richtung eines Trends auszuwählen ist eine der Strategien, die von erfahrenen Tradern eingesetzt wird. Das liegt daran, dass Carry Trades normalerweise langfristig gehalten werden, sodass sie sich für die Analyse von Märkten mit starken Trends eignen.

Eine Möglichkeit besteht hier darin, die Chart-Daten eines Marktes zu analysieren und einen Aufwärtstrend zu finden. Dieser ist im nachstehenden Chart nach den höheren Hochs und dem höheren Tief zu erkennen.

Die Abbildung zeigt ansteigende Hochs und ein höheres Tief. Der Durchbruch der horizontalen Linie (beim ersten höheren Hoch) weist auf einen Aufwärtstrend hin. Wie aus dem Chart ersehen können, hat sich der Markt wie erwartet weiter nach oben bewegt. Bitte beachten Sie, dass das nicht immer so sein wird und sich der Markt auch umkehren könnte.

Ausserdem könnte es hilfreich sein, eine Analyse über mehrere Zeitrahmen und Indikatoren zur Entdeckung möglicher Einstiegspunkte in einen Long-Trade zu nutzen. Die Idee hinter diesem Ansatz besteht darin, sich im Markt long zu positionieren, sobald Muster einen Aufwärtstrend erkennen lassen.

Denken Sie daran, dass spekulatives Trading das Risiko beinhaltet, dass sich der Markt nicht in die von Ihnen erwartete Richtung bewegt. Erwägen Sie den Einsatz geeigneter Risikomanagement-Tools und -Techniken, um Ihre Verluste so gut wie möglich zu minimieren.

Zusammenfassung

  • Currency Carry Trades eröffnen Tradern zwei verschiedene Gewinnmöglichkeiten (Wechselkurs und Zinsdifferenz).
  • Der Zweck von Carry-Trade-Strategien besteht im Kern darin, von einem positiven Rollover der Position zu profitieren.
  • Das bedeutet, dass Sie die Zinssätze der Währungen des betreffenden Paars berechnen müssen, um die Währung mit dem höheren Zins zu finden.
  • Wenn Sie sich in diesem Paar long positionieren, wäre die Basiswährung die Zielwährung und die Notierungswährung die „Finanzierungswährung“.
  • Es ist wichtig, das Risiko zu managen, da Verluste entstehen können, wenn sich das Paar gegen Sie bewegt oder wenn die Zinsdifferenz schrumpft.
Lektion abgeschlossen