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Wie der Handel funktioniert

Lektion 4 von 5

Was Spreads für Händler bedeuten

Als Händler werden Sie bestrebt sein, zum geringstmöglichen Spread zu kaufen oder zu verkaufen, das heißt, wenn Verkaufs- und Ankaufskurs eng beieinander liegen. Warum?

Stellen Sie sich vor, Sie kaufen den in diesem Diagramm gezeigten Anlagegegenstand zum Verkaufskurs von 1,2873.

Wenn Sie den Anlagegegenstand sofort weiterverkaufen würden, würden Sie dafür nur 1,2872 erzielen. Dies bedeutet, dass der Markt erst um einen Punkt steigen muss (die Spread-Größe), damit Sie nur Ihre Kosten wieder hereinbekommen.

Wenn der Ankaufskurs über dem Preis liegt, zu dem Sie gekauft haben, sind Sie in der Gewinnzone. In diesem Beispiel steigt der Ankaufskurs von 1,2872 auf 1,2875 (drei Punkte). Ihr Gewinn basiert daher auf einer Kursbewegung um zwei Punkte.

Je enger die Geld-Brief-Spanne, desto schneller können Sie profitieren, wenn sich der Markt zu Ihren Gunsten bewegt.

Was beeinflusst den Spread?

Die Liquidität einer Anlage, bzw. wie gut sie auf dem Markt gehandelt werden kann, ist der wichtigste bestimmende Faktor für den Spread.

Je höher das aktuelle Handelsvolumen für einen Wert ist, desto enger ist tendenziell der Spread.

Das liegt daran, dass mehr An- und Verkaufsangebote abgegeben werden, wenn mehr Händler am Kauf und Verkauf interessiert sind. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich der niedrigste Verkaufskurs und der höchste Ankaufskurs aufeinander zu bewegen (konvergieren).

Natürlich hängt der Spread auch von der Höhe etwaiger Handelsgebühren ab, sofern diese darin eingepreist sind. Die Gebühren steigen in der Regel, wenn ein Markt wenig liquide ist. Hierdurch soll der Market-Maker entschädigt werden, falls er nicht sofort eine Partei findet, die die andere Seite Ihres Handelsgeschäfts einnehmen möchte. Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass liquide Märkte geringere Spreads bedeuten.

Übung

Bei welcher der folgenden Anlagen würden Sie die engsten Spreads erwarten?
  • a Bei einem Major-Devisenpaar
  • b Bei einer wenig bekannten Aktie

Richtig

Falsch

Der Devisenmarkt gilt als der weltweit liquideste Markt. Daher sind die Spreads bei Major-Devisenpaaren in der Regel sehr eng. Das Handelsvolumen und die Häufigkeit der Handelsgeschäfte sind bei der Aktien in diesem Beispiel hingegen vermutlich sehr gering. Darum ist mit großen Spreads zu rechnen.
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Kurse auf den Freiverkehrsmärkten (OTC-Märkte)

Zum Schluss ist noch anzumerken, dass auf Freiverkehrsmärkten wie etwa dem Devisenmarkt, auf denen Sie nicht über eine zentrale Börse handeln müssen, in der Regel ein breites Spektrum an unterschiedlichen Verkaufs- und Ankaufskursen für einen bestimmten Wert oder zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügbar ist.

Vielleicht ist Ihnen dies schon aufgefallen, als Sie Devisen für eine Auslandsreise gekauft haben: In den verschiedenen Wechselstuben finden Sie unterschiedliche Umrechnungskurse.

Wenn Sie zum Beispiel GBP/USD handeln möchten, könnten Sie bei den verschiedenen Devisenhändlern nach dem besten Angebot für dieses Devisenpaar suchen. Hierin unterscheidet sich der Handel mit Vermögenswerten auf den Freiverkehrsmärkten (OTC-Märkten) vom Handel mit börsennotierten Aktien, die zu einem einheitlichen Wert erhältlich sind und bei denen der einzige Kostenunterschied in den unterschiedlichen Gebühren der einzelnen Börsenmakler liegt.

Durch die Konkurrenz zwischen den verschiedenen OTC-Händlern bleiben die Preise scharf kalkuliert. Davon profitieren die Händler.

Zusammenfassung dieser Lektion

  • Je enger der Spread (die Geld-Brief-Spanne), desto schneller können Sie profitieren, wenn sich der Markt zu Ihren Gunsten bewegt.
  • Der Spread wird durch die Liquidität einer Anlage sowie durch die Höhe von Handelsgebühren beeinflusst.
  • Auf Freiverkehrsmärkten (OTC-Märkten) sind unterschiedliche Kurse erhältlich und Sie können bei den verschiedenen Anbietern nach dem besten Deal suchen.
Lektion abgeschlossen