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Wie der Handel funktioniert

Lektion 2 von 5

Sonstige Marktteilnehmer

Es gibt einige Marktteilnehmer, mit denen Sie wahrscheinlich nicht direkt zu tun haben werden, die jedoch einen großen Einfluss auf Märkte und Preise von Vermögenswerten haben.

Market-Maker

Stellen Sie sich vor, Sie möchten ein bestimmtes Finanzinstrument kaufen, aber niemand verkauft es.

Zum Glück ist diese Situation ungewöhnlich. In der Regel findet sich jemand, der Ihr Handelsgeschäft annimmt. Dabei handelt es sich oft um einen Market-Maker, auch als Liquidity-Provider bzw. Liquiditätsgeber oder Marktmacher bezeichnet.

Market-Maker tragen zu ausgeglichenen Marktbewegungen bei.

Ein Market-Maker ist eine Firma oder Einzelperson, die einen Bestand an bestimmten Wertpapieren hält und kontinuierlich Kurse für Käufer und Verkäufer stellt.

Wenn Sie also einen Auftrag aufgeben, der über einen Market-Maker läuft, handelt dieser entweder mit seinem eigenen Bestand oder sucht einen Auftrag von einer anderen Partei, um Ihren Auftrag auszugleichen. Dies geschieht elektronisch und fast sofort.

Die meisten Market-Maker sind innerhalb von Börsen tätig. Ihr Broker wird die Geschäfte daher mit ihnen für Sie abwickeln. Die einzigen Market-Maker, mit denen Sie wahrscheinlich direkt zu tun haben werden, sind Devisenhandelsfirmen, die ihren Kunden die Möglichkeit anbieten, Devisen im Freiverkehr zu kaufen oder zu verkaufen. 

Institutionelle Händler

Institutionelle Anleger oder Händler sind Organisationen, die auf den Finanzmärkten handeln, jedoch im Allgemeinen in wesentlich größerem Umfang als Privathändler. Als Privathändler haben Sie wenig Kontakt zu diesen Institutionen, aber es ist nützlich, ihre Aktivitäten zu kennen. 

Institutionelle Händler verwalten Finanzpools für Einzelanleger. Dies bedeutet, dass sie manchmal Handelsgeschäfte in so großen Dimensionen durchführen, dass diese die Kursbewegungen beeinflussen, insbesondere der Aktienkurse.

Zu den institutionellen Händlern gehören:

  • Banken
  • Lebensversicherungsgesellschaften
  • Pensionsfonds
  • Investmentfonds
  • Hedgefonds

Der große Umfang der Positionen dieser institutionellen Anleger bedeutet, dass diese gelegentlich Vorteile erhalten, wie zum Beispiel verminderte Gebührentarife.

Schon gewusst?

Normalerweise haben Institutionen ein hohes Maß an Erfahrung im Handel; nur hin und wieder ist dies nicht der Fall.
In den 1990er Jahren stellte die Investmentbank Barings Bank den heute berüchtigten Nick Leeson als Händler in Singapur ein. Leeson häufte Verluste von insgesamt 827 Millionen Pfund durch unbefugte Spekulationsgeschäfte auf den japanischen Märkten an. Es gelang ihm, seinen Betrug zu verbergen, bis das Erdbeben von Kobe den Zusammenbruch der asiatischen Märkte verursachte – und damit auch den Zusammenbruch von Leesons Handelsgeschäften. Als seine Verluste aufgedeckt wurden, führten sie zum Zusammenbruch der Investmentbank.

Hochfrequenzhandel

Die Entwicklung immer ausgeklügelterer Technologien hat eine spezielle Form des institutionellen Handels hervorgebracht: den Hochfrequenzhandel (High-Frequency Trading, HFT). 

Beim HFT werden Computer eingesetzt, um automatisch Handelsstrategien und Algorithmen anzuwenden und dadurch Muster, Trends und winzige Schwankungen auf dem Markt zu identifizieren und auszuschöpfen. Anstatt Analysten- und Händlerteams zu beschäftigen, stützen sich HFT-Firmen auf Technologien, die zahlreiche Handelsentscheidungen in einem Bruchteil der Zeit treffen können, die das menschliche Gehirn dafür braucht. 

Dies bedeutet, dass HFT-Firmen Positionen innerhalb von Sekunden, Millisekunden oder sogar Mikrosekunden eröffnen und schließen können. Sie führen diese Handelsgeschäfte mit ultrakurzer Laufzeit in immensen Volumina ab, oft mit dem Ziel, bei jedem Geschäft nur einen winzigen Profit zu erzielen. 

HFT-Händler sind das absolute Gegenteil vom traditionellen langfristigen Anleger, weil sie niemals Portfolios aufbauen oder Positionen über Nacht halten. Ihr tägliches Brot sind die vorübergehenden Marktveränderungen statt das stetige Wachstum. 

HFT-Firmen sind von der Welt der Privathändler so weit entfernt, dass ihre Aktivitäten von geringer Bedeutung für Sie sind. Gelegentlich wird angenommen, dass HFT zur allgemeinen Marktvolatilität beiträgt. HFT-Firmen können auch vom Markt profitieren, indem sie als Liquidity-Provider auftreten, aber nichts von alldem wird sich auf Ihre Handelsentscheidungen auswirken. 

Zusammenfassung dieser Lektion

  • Ein Market-Maker verschafft Liquidität, indem er einen Bestand an bestimmten Wertpapieren hält und kontinuierlich Kurse für Käufer und Verkäufer stellt.
  • Institutionelle Händler verwalten große Finanzpools und handeln für Privatanleger auf den Finanzmärkten.
  • Der Hochfrequenzhandel (HFT) nutzt Technologien zur Anwendung von Algorithmen, zur Platzierung von großen Volumina ultrakurzfristiger Handelsgeschäfte und um von kurzen Marktschwankungen zu profitieren.
Lektion abgeschlossen